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Zwangsadoptionen: Die da oben und die geraubten Kinder

Der Schrecken der massenhaften Zwangsadoptionen von Säuglingen ist in Spanien längst noch nicht aufgearbeitet – und reicht in den aktuellen Wahlkampf hinein.

12. April 2019, 20:40 UhrEditiert am 12. April 2019, 20:40 Uhr

Zwangsadoptionen: Links: Der spanische Diktator Francisco Franco (1892-1975) ordnete in seinem faschistischen Säuberungswahn auch den ideologisch motivierten Kindsraub an. Rechts: Der konservative Spitzenkandidat Pablo Casado schlägt nun vor, man könne die Abschiebung von Migrantinnen aufschieben, wenn sie ihre Babys zur Adoption freigeben.

Links: Der spanische Diktator Francisco Franco (1892–1975) ordnete in seinem faschistischen Säuberungswahn auch den ideologisch motivierten Kindsraub an. Rechts: Der konservative Spitzenkandidat Pablo Casado schlägt nun vor, man könne die Abschiebung von Migrantinnen aufschieben, wenn sie ihre Babys zur Adoption freigeben.
© dpa; Oscar Gonzalez/dpa

Mitte März stellte der Spitzenkandidat der spanischen Partido Popular,
Pablo Casado, die Eckpunkte eines Gesetzespakets vor, mit dem er im Falle eines Wahlsiegs am
28. April das Problem der demografischen Überalterung angehen will. Schwangere Migrantinnen
ohne legalen Aufenthaltsstatus sollen einen Aufschub ihrer Abschiebung erhalten, wenn sie ihre
Kinder zur Adoption freigeben. Erst entbinden, dann ausreisen. Pablo Casado ist nicht
irgendein Politiker, der Konservative hat gute Aussichten, der nächste spanische
Regierungschef zu werden. Sein zynischer Vorschlag ist noch erstaunlicher, wenn man weiß,
welch schreckliche Tradition sein Land mit verbrecherischen Adoptionen hat.

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