/Bundesliga-Vorschau: Der BVB muss mal groß

Bundesliga-Vorschau: Der BVB muss mal groß

Wer spielt wann gegen wen?

Herzen Sie, wer Herzen verdient!

Welches Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen?

Nürnberg gegen Schalke. Abstiegskampf in Reinform gibt es zum Auftakt des 29. Spieltags. Schalke, zwar noch über dem Strich, hat sieben von elf Rückrundenpartien verloren und richtig miese Laune. Der FCN hingegen, Tabellenvorletzter, ist zwei Spiele lang ungeschlagen, in Franken nennt man das eine Serie. Das Spiel steht im Zeichen der traditionellen Freundschaft zwischen beiden Vereinen. Die Fans werden choreografisch aktiv, und beide Teams laufen in extra angefertigter Oberbekleidung auf, die Designelemente des Gegners aufgreift: Nürnberg mit Schlägel und Eisen, den historischen Werkzeugen des Bergmanns, Schalke mit dem Rechen, dem Wappen Frankens. Das gab es noch nie im deutschen Fußball, allerdings fiel der Trikottausch mit Gelsenkirchen manchem Nürnberger zuletzt ohnehin leicht. In den vergangenen Jahren hat Schalke den Nürnbergern jeweils in der Winterpause drei Spieler weggekauft. Außerdem wurde der letzte Abstieg des Clubs im Jahr 2014 in Schalke durch ein 4:1 besiegelt. Feine Freunde haben sie, die Nürnberger. Immerhin hat sich der Schalker Stürmer Guido Burgstaller, einer der drei Ex-Clubberer, für diesmal ein Jubelverbot auferlegt, sollte er ein Tor schießen. Der Mann hat leicht reden, zum letzten Mal traf er in der Bundesliga im November, im Hinspiel.

Welches Spiel können Sie mit gutem Gewissen verpassen?

Dortmund gegen Mainz. Das 0:5 in München zeitigt noch immer Nebenwirkungen. Irgendwas schien ihn zu bedrücken, das sei “schwer zu verdauen”, sagte ein blasser, leidender Lucien Favre auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Die Verdauung des Menschen verläuft, wie die Medizin uns lehrt, über Mund, Speiseröhre, Magen und Dünndarm, bevor dann im Dickdarm der Stuhl eingedickt mit Schleim angereichert und somit gleitfähiger wird. Über den Enddarm und den Analkanal soll dann alles rauskommen. Offenbar laboriert der BVB auch fünf Tage nach dem schweren Münchner Mahl noch an Verdauungsstörungen herum, vielleicht an Bauchweh, Übelkeit, Flatulenzen oder gar Verstopfung. Damit ist nicht zu spaßen und nicht immer hilft starkes Pressing. Umso größer aber (wer könnte nicht ein Lied davon singen?) die Erleichterung, wenn am Ende da ein großer Haufen liegt. Also gut, wer sich das am Samstagabend antun und den Dortmunder Fußballern dabei zusehen möchte …

Wer steht im Blickpunkt?

Dodi Lukebakio. Drei Tore erzielte er im November in München. 3:3 endete die Partie gegen die Bayern. Es war die große Sensation dieser Saison, auch weil Düsseldorf zuvor Tabellenletzter gewesen war. Nun trifft der junge Belgier wieder auf seinen Lieblingsgegner, insofern ihn Friedhelm Funkel überhaupt spielen lässt. Der routinierte Trainer fühlt sich wohl als Großwildjäger, schon für Dortmund war in Düsseldorf nichts zu holen. Und in der Rückrunde haben nur fünf Mannschaften mehr Punkte auf dem Konto als die Fortuna, die in diesem Kalenderjahr genau so oft gewonnen hat wie der BVB. Zudem will sie am Sonntag etwas feiern. Unterliegt der Konkurrent Stuttgart am Samstag gegen Leverkusen, hätte der Aufsteiger die Klasse gehalten. Falls nicht, braucht er noch Punkte.

Wenn man die Zeichen aus München richtig deutet, wollen die Bayern den Kampf aber annehmen. Kingsley Coman und Robert Lewandowski haben sich im Training nach guter, alter Tradition geprügelt. Sie hängen wohl unterschiedlichen Auffassungen über Ethik im Mannschaftssport nach.

Hits: 12