/Viruserkrankung: Brandenburg beschließt Masern-Impfpflicht in Kitas

Viruserkrankung: Brandenburg beschließt Masern-Impfpflicht in Kitas

In Brandenburg müssen sich Kinder in Kindertagesstätten und in Tagespflege verpflichtend gegen Masern impfen lassen. Der Landtag in Potsdam beschloss mit breiter Mehrheit einen entsprechenden Antrag von SPD, Linken und CDU. “Die Masern zählen nach wie vor zu einer der gefährlichsten Kinderkrankheiten”, heißt es in dem Antrag.

Die Anordnung soll gelten, bis eine bundesweite Regelung in Kraft tritt. Das Bundesland will außerdem prüfen, ob verpflichtende Impfungen auch gegen weitere Infektionskrankheiten notwendig sind.

Masern sind hoch ansteckend, vor allem Kinder erkranken an ihnen. Die Viren verbreiten sich über die Luft. Neben Hautausschlag und Fieber kann die Erkrankung auch lebensgefährliche Lungen- und Gehirnentzündungen zur Folge haben. Ab dem zwölften Lebensmonat ist eine Impfung gegen Masern möglich. Experten und Gesundheitspolitiker fordern regelmäßig eine bundesweite Impflicht gegen die Infektionskrankheit.  

Zuletzt hatten sich dafür unter anderem Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach ausgesprochen. “Die Gesundheit und der Schutz der gesamten Bevölkerung setzen der individuellen Freiheit Grenzen”, hatte Giffey Ende März gesagt.  

Dem Robert-Koch-Institut wurden im Jahr 2018 die Daten von 543 Masern-Fällen in Deutschland übermittelt. Nach Angaben der der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stieg die Zahl der weltweiten Masern-Fälle 2017 um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2018 wurden laut WHO etwa 82.600 Fälle allein für die Europaregion gemeldet. Das entspricht einem Anstieg um das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg der Neuerkrankungen ist nach Angaben der WHO unter anderem
auf die zunehmende Agitation von Impfgegnerinnen und -gegnern
zurückzuführen.

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