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Ursula von der Leyen: Deutschland will Netzwerk von Blauhelm-Soldatinnen schaffen

Bundesverteidigungsministerin
Ursula von der Leyen hat
sich für ein globales
Netzwerk von UN-Blauhelm-Soldatinnen
ausgesprochen.
“Frauen sind nicht die besseren Blauhelmsoldaten, aber sie sind
anders, und diese Vielfalt ist eine Stärke”, sagte von der Leyen
dem UN-Sicherheitsrat in New York. Von der Leyen leitete in dem
Gremium, in dem Deutschland derzeit turnusgemäß den Vorsitz hat,
eine Debatte über Frauen in Friedenseinsätzen.

“Wenn
wir Frauen in allen Lebenssituationen stärken wollen, ist
Sichtbarkeit der Schlüssel dazu”, sagte die
Verteidigungsministerin. “Wir brauchen Vorbilder, um die Fantasie
anzuregen, erfolgreiche weibliche Mentoren, die jüngeren Frauen ihre
Geschichten erzählen und ihre Erfahrungen teilen können.”
Deutschland werde die Einrichtung eines globalen Netzwerks von
Blauhelm-Soldatinnen unterstützen und zudem untersuchen, was Frauen
davon abhalte, in ihren jeweiligen Heimatländern Karriere beim
Militär zu machen.

Blauhelm-Soldatinnen erhöhten
nachweislich die Effizienz von Friedenseinsätzen, sagte UN-Generalsekretär
António Guterres. Unter anderem sorgten Frauen an Kontrollpunkten
beispielsweise für eine weniger konfrontative Atmosphäre.
Zudem sorge die Anwesenheit von Frauen in Friedenseinsätzen dafür,
dass sexuelle Gewalt häufiger angezeigt werde und es insgesamt
weniger Fälle von sexueller Ausbeutung gebe. Die Vereinten Nationen
setzten sich deshalb für deutlich mehr Frauen in Uniformen ein,
sagte Guterres.

Deutschland an neun UN-Missionen beteiligt

Deutschland
leitet die Sitzungen des UN-Sicherheitsrates
noch bis
Ende April. Dadurch kann es die Tagesordnung maßgeblich mitgestalten und eigene Themen setzen.
Unter anderem will die Bundesregierung die Themen sexuelle Gewalt gegen Frauen in
Konflikten sowie Abrüstung
und Rüstungskontrolle
hervorheben.

Deutschland beteiligt sich aktuell an neun UN-Missionen mit Soldatinnen und Soldaten oder Polizistinnen und Polizisten. Ein Schwerpunkt ist die UN-Friedensmission in Mali.  Zuletzt hatte sich die Bundesregierung außerdem dazu bereit erklärt, ein Kontingent von bis zu zehn Soldaten und Polizisten für die UN-Beobachtungsmission UNMHA im Jemen
bereitzustellen.

Am
Freitag will sich von
der Leyen in
Washington außerdem mit dem geschäftsführenden US-Verteidigungsminister
Patrick Shanahan treffen. Dabei soll es aller Voraussicht nach auch um den Nato-Einsatz
in Afghanistan gehen.

Deutschland beteiligt sich seit 2015 an dem
Unterstützungs- und Ausbildungseinsatz der Nato und hat aktuell etwa
1.200 deutsche Einsatzkräfte in Afghanistan stationiert.
Die
USA verhandeln derzeit mit den radikalislamischen Taliban über eine Befriedung des Landes. US-Präsident
Donald Trump hatte im Februar damit gedroht, einen Teil der in
Afghanistan stationierten Soldaten abzuziehen
. Dies hatte bei den internationalen Verbündeten Kritik ausgelöst. 

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