/Lebensmittelbranche: Verband schlägt neues Modell für Nährwertkennzeichnung vor

Lebensmittelbranche: Verband schlägt neues Modell für Nährwertkennzeichnung vor

Die Lebensmittelbranche hat ein eigenes Modell zur Kennzeichnung für Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten vorgeschlagen. Dieses arbeite visuell
und erleichtere den Verbrauchern die Wahl, sagte der Präsident des
Spitzenverbands Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL), Stephan Nießner, der Deutschen Presse-Agentur. Das Modell werde vom Großteil der Wirtschaft mitgetragen. Auf der Packungsvorderseite soll es den Gehalt
an Nährstoffen und die Kalorienzahl darstellen – aber nicht mit den
umstrittenen Ampelfarben Rot, Gelb und Grün.

Konkret sieht
das Modell fünf Kreise vor, in denen die Kalorienzahl sowie der Gehalt
an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz pro 100 Gramm dargestellt wird.
Ähnlich wie etwa bei einer Tortengrafik zeigt eine hervorgehobene Fläche
in jedem Kreis an, wie viel Prozent der täglichen Zufuhr der Verzehr
von 100 Gramm bedeutet – je mehr, desto größer die Fläche. Dabei soll diese farbliche
Fläche – im etwas größeren Kreis zur Kalorienzahl – hellblau sein, in
den anderen Kreisen lila. Basis ist
eine EU-weit festgelegte Referenzmenge von insgesamt 2.000 Kalorien pro
Tag für einen durchschnittlich gebauten Erwachsenen. 

Der BLL erklärte, sein Modell solle auf einen Blick Bedeutung und
Beitrag
des Produkts zur täglichen Ernährung darstellen. Es solle die
Lebensmittel aber nicht bewerten, wie dies mit Ampelfarben der Fall
wäre.

Union und SPD wollen laut
Koalitionsvertrag bis zum Sommer 2019 ein Modell erarbeiten, bei dem der
Nährwert-Gehalt “gegebenenfalls vereinfacht visualisiert wird”.
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) will mögliche neue
Farbkennzeichnungen zunächst  prüfen.

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