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Köthen: Gutachterin bestätigt Herzfehler – Tod aufgrund mehrerer Faktoren

Im Verfahren um den Tod eines 22-Jährigen in Köthen hat die Rechtsmedizin ihr Gutachten vorgelegt. Es sei nicht sicher, ob er allein an Herzproblemen gestorben ist.

10. April 2019, 16:19 Uhr

Köthen: Ein Teilnehmer einer Kundgebung für den verstorbenen 22-Jährigen sitzt am 10.09.2018 auf einem Spielplatz neben Kerzen und Blumen in Köthen.

Ein Teilnehmer einer Kundgebung für den verstorbenen 22-Jährigen sitzt am 10.09.2018 auf einem Spielplatz neben Kerzen und Blumen in Köthen.
© ZB/dpa

Ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren hat nach einem Gutachten zum Tod eines 22-Jährigen geführt, in dessen Folge es im sachsen-anhaltischen Köthen zu rechtsgerichteten Demonstrationen gekommen ist.

Eine Rechtsmedizinerin und Internistin sagte vor dem Landgericht Dessau-Roßlau, das Opfer habe aufgrund eines angeborenen komplexen Herzfehlers ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod gehabt. Der Stress der Auseinandersetzung im September 2018 habe das Risiko erhöht. Die Sachverständige betonte: “Es ist nicht sicher zu beweisen, dass der Patient an einem plötzlichen Herztod oder einem Herzinfarkt allein gestorben ist.”

In dem Prozess sind zwei 17 und 18 Jahre alte Männer wegen schwerer Körperverletzung und Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass einer der beiden Männer den 22-Jährigen schlug, der einen Streit schlichten wollte. Dadurch sei der Angegriffene zu Boden gefallen, der andere Angeklagte habe ihm mindestens einen Fußtritt gegen Oberkörper oder Kopf versetzt. Der herzkranke Mann starb wenig später. Die Angeklagten bestreiten die Attacke.

Der Fall hatte deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt, weil es wie in Chemnitz mehrere rechtsgerichtete Demonstrationen sowie Gegendemonstrationen gegeben hatte.

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