/Bundesgesundheitsminister: Jens Spahn will Impfungen in Apotheken ermöglichen

Bundesgesundheitsminister: Jens Spahn will Impfungen in Apotheken ermöglichen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will in begrenztem Umfang Grippeimpfungen in Apotheken zulassen. Laut einem Entwurf des Ministeriums, über den die Nachrichtenagenturen dpa und AFP berichten, sollen Krankenkassen mit Apothekern regionale Modellprojekte für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren vereinbaren können. Voraussetzung ist eine ärztliche Schulung des Impfpersonals in den Apotheken sowie geeignete Räume und Ausstattung. Ziel sei auch, die Impfquote zu erhöhen.

Der Entwurf sieht daneben weitere Neuregelungen vor, um die Präsenz von Apotheken vor Ort zu stärken und Angebote für Kunden auszubauen. So sollen Kassenpatienten mit schweren chronischen Erkrankungen Verschreibungen bekommen können, mit denen sie ein Medikament bis zu dreimal in der Apotheke abholen können – bis zu ein Jahr lang nach Ausstellen des Rezepts. Über die Ausgabe eines solchen Rezepts entscheidet der behandelnde Arzt. Zudem sollen Lieferungen von Medikamenten durch Boten der Apotheken erleichtert werden.

Spahns Entwurf sieht außerdem vor, dass ausländische Versandapotheken Selbstzahlern zwar weiterhin Boni und Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente gewähren können. Sofern sie ihre Ausgaben von einer privaten Krankenkasse ersetzt bekommen, müssen sie diese Boni und Rabatte aber ausweisen – und bekommen eine entsprechend geringere Erstattung.

Bei der Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente an gesetzlich Versicherte bleibt es beim einheitlichen Apothekenabgabepreis. Das will Spahn im Sozialgesetzbuch festschreiben. Damit will er sicherstellen, dass die Regelung trotz eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs Bestand hat. Dieser hatte entschieden, dass die ausländischen Händler Rabatte und Boni gewähren dürfen.

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