/Libyen: Anhänger der Regierung kündigen Offensive gegen Haftars Vormarsch an

Libyen: Anhänger der Regierung kündigen Offensive gegen Haftars Vormarsch an

Die Anhänger der international anerkannten Regierung in Libyen haben eine Gegenoffensive gegen die Truppen des Generals Khalifa Haftar verkündet. Mit der Offensive “Vulkan der Wut” sollten alle Städte von “unrechtmäßigen Kämpfern befreit” werden, erklärte der Militärsprecher der Regierungsanhänger, Mohammed Kanunu, in Tripolis.

Die Streikräfte würden mit “eiserne Faust” gegen jeden vorgehen, der denke, die Einheit und Sicherheit Libyens anzugreifen. Gemeint ist die Libysche Nationale Armee (LNA)  Haftars, die am Donnerstag eine Offensive auf Tripolis gestartet hatte.

Haftars Truppen wiederum teilten mit, sie hätten in Vororten von Tripolis Luftangriffe gegen bewaffnete Milizen geflogen. Damit habe  das Leben von Zivilisten beschützt werden sollen, erklärte die Medienabteilung der Anhänger des Generals.

Haftars Truppen versuchen seit Donnerstag, auf die Hauptstadt Tripolis vorzurücken, wo die Regierung von Fajis al-Sarradsch ihren Sitz hat. Der General will Tripolis einnehmen und das gespaltene Land unter seine Führung bringen.

Das US-Militär zog wegen der Unruhen vorübergehend Soldaten aus dem Krisenland ab, wie das Afrikakommando der US-Streitkräfte
mitteilte. Die
Sicherheitsbedingungen vor Ort seien zunehmend unvorhersehbar, sagte
Kommandeur Thomas Waldhauser. Um wie
viele Soldaten es sich handelt und wohin sie verlegt wurden, sagte er
nicht.

In Libyen droht ein neuer Bürgerkrieg. Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr
2011 herrscht in dem Land Chaos. Die Einheitsregierung ist schwach und hat
weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Die Sarradsch-Regierung konkurriert seit langem mit einer rivalisierenden Regierung im Osten Libyens, die mit Haftar verbunden ist. Die G7-Staaten hatten am Samstag insbesondere Haftar aufgerufen, die Eskalation zu beenden. Auch Russland forderte einen Dialog.

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