/Währungskrise: Eurostaaten entlasten Griechenland von Schulden

Währungskrise: Eurostaaten entlasten Griechenland von Schulden

Das einst von Staatsbankrott bedrohte Land profitiert von Zinsgewinnen griechischer Staatsanleihen sowie Zinserleichterungen. Vereinbart war das schon länger.

Währungskrise: Sokrates vor der griechischen Nationalbank in Athen

Sokrates vor der griechischen Nationalbank in Athen
© Louisa Gouiliamaki/AFP/Getty Images

Erstmals seit Ende des Hilfsprogramms für Griechenland haben die Finanzminister der Eurozone konkrete Schuldenerleichterungen für das Mittelmeerland freigegeben. Dabei geht es einmal um die Überweisung von Zinsgewinnen der
Europäischen Zentralbank (EZB) und nationaler Notenbanken aus
griechischen Staatsanleihen. Zudem wollen die Gläubiger auf bisher
vorgesehene Erhöhungen von Zinssätzen für die Kredite aus dem zweiten
Hilfspaket verzichten.

Entlastet wird Griechenland demnach um einen Betrag von 640 Millionen Euro aus Zinsgewinnen mit griechischen Staatsanleihen und durch den Verzicht auf Zinserhöhungen für laufende Hilfskredite im Volumen von 330 Millionen Euro, wie Eurogruppenchef Mário Centeno nach einem Treffen in Bukarest sagte.

Diese Entlastungen hatten die Eurostaaten dem Land für die Zeit nach dem Hilfsprogramm zugesagt. Die Europartner und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten das hoch verschuldete Griechenland 2010 mit Krediten von insgesamt fast 257 Milliarden Euro mehrfach vor dem Staatsbankrott gerettet, weil das Land nicht mehr kreditwürdig war. Im August 2018 endete das dritte Kreditprogramm, der Staatshaushalt ist nun wieder stabil. Im März gab die Regierung in Athen erstmals wieder eine zehn Jahre laufende Staatsanleihe aus – nahm also einen lang laufenden Kredit auf.   

Die nun erfolgten Auszahlungen sollten eigentlich schon vor Monaten beginnen. Dies
wurde aber durch noch fehlende Reformen verzögert, die Griechenland bis Jahresende 2018 zugesagt hatte.

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