/Konjunktur: Wirtschaftsforscher senken Wachstumsprognose deutlich

Konjunktur: Wirtschaftsforscher senken Wachstumsprognose deutlich

Die fünf führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognose für das Wachstum im laufenden Jahr deutlich von 1,9 auf 0,8 Prozent abgesenkt. “Der langjährige Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist zu Ende”, heißt es im Frühjahrsgutachten der Experten. Grund dafür sei unter anderem, dass die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sich wegen politischer Risiken weiter eingetrübt hätten.  

Der langjährige Aufschwung der deutschen Wirtschaft sei zu Ende, sagte Oliver Holtemöller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Die Gefahr einer “ausgeprägten Rezession” wird jedoch für gering gehalten.

Die Institute warnten vor einem harten Brexit. Ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU ohne Abkommen sei seit Abschluss der Prognose Ende März “zwar weniger wahrscheinlich geworden, aber noch nicht ausgeschlossen”. Bei einem No-Deal-Brexit dürfte das Wirtschaftswachstum in diesem und im kommenden Jahr deutlich niedriger ausfallen als in der Prognose ausgewiesen. Auch der Aufbau der Beschäftigung werde voraussichtlich geringer ausfallen.

Für das Jahr 2020 rechnen die Wirtschaftsforscher wieder mit einem kräftigen Anstieg des Wachstums. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte dann um 1,8 Prozent zunehmen, heißt es in der Prognose. Damit bestätigten die Institute ihre vorherige Prognose für das kommende Jahr.

Seit Beginn des Jahres hat eine Reihe von Institutionen die Wachstumsprognose für Deutschland nach unten revidiert. Erst Mitte März senkten die fünf Wirtschaftsweisen ihre Prognose für 2019 von 1,5 auf 0,8 Prozent. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht aktuell nur noch von 0,7 Prozent Wachstum für Deutschland aus. Im vergangenen Jahr war die deutsche Wirtschaft um 1,4 Prozent gewachsen. 2017 hatte das BIP um 2,2 Prozent zugelegt.

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