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Datensicherheit: Hackerangriff auf Chemiekonzern Bayer

Erneut haben Hacker versucht, einem großen Industriekonzern sensible Informationen zu stehlen. Sie könnten im Auftrag der chinesischen Regierung gehandelt haben.

Datensicherheit: Gebäude der Bayertochter Bayer Pharma in Berlin

Gebäude der Bayertochter Bayer Pharma in Berlin
© Odd Andersen/AFP/Getty Images

Der Chemiekonzern Bayer ist Opfer eines
Cyberangriffs geworden. Es habe bereits seit Anfang 2018 Anzeichen dafür gegeben,
dass das Firmennetzwerk mit Schadsoftware der Winnti genannten
Hackergruppe angegriffen wurde, teilte Bayer mit. Winnti soll im Auftrag des chinesischen
Staates agieren, vermuten Experten. Die Hackergruppe soll 2016 auch
hinter einer Attacke gegen thyssenkrupp gesteckt haben. Die Experten des
eigenen Abwehrzentrums hätten die betroffenen Systeme identifiziert und
bereinigt, hieß es. Es gebe
keine Anzeichen dafür, dass Daten abgeflossen seien. Derzeit ermittle
die Staatsanwaltschaft Köln.

Zuvor hatten NDR und Bayerischer
Rundfunk über den Vorfall berichtet
. Demnach spürten Datenjournalisten
des BR die Winnti-Schadsoftware auf und kontaktierten den Konzern. Laut der Berichte seien vor allem Systeme an der Schnittstelle vom
Intranet zum Internet sowie Autorisierungssysteme infiziert gewesen. Ende März seien die Systeme dann bereinigt
worden. Bis dahin seien die Angreifer aber offenbar nicht aktiv
geworden, hieß es.

Erstmals war die Hackergruppe im Oktober 2011 von
IT-Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab enttarnt worden. Sie gilt als
hoch professionell, Angriffe werden in der Regel überhaupt erst spät
bemerkt. Zunächst hatten sich die Angreifer offenbar auf Netzwerke für
Onlinespiele spezialisiert und griffen dort Spielgeld, digitale
Zertifikate und Nutzerinnendaten ab. Inzwischen sind vermehrt große
Industrieunternehmen, aber auch der Mittelstand in Deutschland zu Zielen von Angriffen geworden.

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