/Kriminalstatistik: Zahl der Wohnungseinbrüche niedriger als vor 20 Jahren

Kriminalstatistik: Zahl der Wohnungseinbrüche niedriger als vor 20 Jahren

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist auf den niedrigsten Stand in mehr als 20 Jahren gesunken. Für 2018 seien 97.504 solcher Straftaten registriert worden, berichtet die Welt am Sonntag. Das entspreche einem Rückgang von 16,3 Prozent in einem Jahr, so die Zeitung unter Berufung auf die Kriminalstatistik. Erstmals seit 1997 fiel diese Zahl damit auf unter 100.000 Fälle. Zwischen 2008 und 2015 waren die Zahlen kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2015 wurde in fast 170.000 deutsche Wohnungen und Häuser eingebrochen.

Am stärksten gingen die Einbrüche 2018 dem Bericht zufolge in Bremen/Bremerhaven, Nordrhein-Westfalen und Hamburg zurück. Einen Anstieg verzeichneten nur das Saarland und Sachsen-Anhalt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will die vollständige Statistik diese Woche vorstellen.

Ein Grund für den Rückgang ist Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) zufolge eine Änderung der rechtlichen Situation: Seit dem Sommer 2017 erfüllt der Einbruch in eine Privatwohnung den Tatbestand eines Verbrechens. Die Mindestfreiheitsstrafe wurde von sechs Monaten auf ein Jahr angehoben, die Höchststrafe beträgt nun zehn Jahre. “Damit hat der abschreckende Effekt zugenommen”, sagte Mäurer der Welt am Sonntag. Außerdem investierten immer mehr Eigentümer in Sicherungstechnik.

Der Rückgang der Einbrüche verringert auch den Schaden: Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft gingen die Entschädigungsleistungen um rund 14 Prozent auf 310 Millionen Euro zurück. Ein Einbruch verursacht dem Verband zufolge durchschnittlich einen Schaden von rund 2850 Euro. Niedrig bleibt allerdings die Aufklärungsquote: 2017 wurden 17,8 Prozent der Wohnungseinbrüchen aufgeklärt, im vergangenen Jahr waren es 18,1 Prozent.

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