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Kommunalwahlen: Zwei Tote nach Schüssen in türkischem Wahllokal

Während der Kommunalwahl in der Türkei sind im ostanatolischen Malatya zwei Menschen erschossen worden. Wie die Nachrichtenagentur DHA berichtete, gerieten in einem Wahllokal im Bezirk Pötürge zwei Gruppen aneinander. Ein Mann habe eine Pistole gezogen und zwei Menschen getötet. Der Schütze sei festgenommen worden. Präsident Recep Tayyip Erdogan bestätigte nach seiner Stimmabgabe in Istanbul zwei Todesopfer in Malatya. Ermittlungen zum Hintergrund des Vorfalls seien eingeleitet worden.

Der Chef der kleinen Oppositionspartei Saadet, Temel Karamollaoğlu, schrieb auf Twitter, die Opfer seien zwei Wahlbeobachter seiner Partei. Die beiden hätten gegen eine offene Stimmabgabe protestiert und seien daraufhin getötet worden.

Bei den Kommunalwahlen in der Türkei sind rund 57 Millionen Bürgerinnen und Bürger im ganzen Land dazu aufgerufen, Bürgermeister, Gemeinderäte und andere Kommunalpolitiker zu wählen. Die Abstimmung findet in allen 81 Provinzen gleichzeitig statt. Nach offiziellen Angaben sind landesweit rund 553.000 Sicherheitskräfte im Einsatz.

Die Wahl gilt als ein Stimmungstest für Präsident Recep Tayyip Erdoğan und seine islamisch-konservative Regierung. Spannend wird es vor allem in der Wirtschaftsmetropole Istanbul und der Hauptstadt Ankara. Dort wird ein knapper Ausgang erwartet. Beide Städte werden seit mehr als 20 Jahren von islamisch-konservativen Bürgermeistern regiert. Eine Niederlage dort wäre ein Gesichtsverlust für Erdoğan, der selbst einst Bürgermeister von Istanbul war.

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