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Regisseurin: Agnès Varda ist tot

Die französische Filmemacherin Agnès Varda ist tot. Wie ihre Familie mitteilte, starb sie im Alter von 90 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.

Die in Belgien geborene und in Frankreich aufgewachsene Varda galt als eine der wichtigsten Stimmen des französischen Kinos. Kritikerinnen und Kritiker bezeichneten sie als Grand-mère de la Nouvelle Vague, jener Bewegung, die in den Sechzigerjahren gegen das herkömmliche Erzählkino aufbegehrte. Lange gehörte sie mit ihren Werken, die zwischen Wirklichkeit, Fiktion und Poesie schwanken, zu den eigenwilligen Cineasten dieser Zeit.

Seit den Sechzigerjahren drehte sie mehr als 50 Filme, etwa Das Glück von 1965 und Vogelfrei von 1985, für den sie als erste Frau den Goldenen Löwen in Venedig erhielt. Hochgelobt wurde auch Vardas Dokumentarfilm Die Sammler und die Sammlerin aus dem Jahr 2000. 

Varda erhielt zahlreiche Filmpreise, unter anderem 2017 den Ehrenoscar für ihr Lebenswerk. Sie machte sich auch als Installationskünstlerin einen Namen. Außerdem engagierte sich Varda im Rahmen der #MeToo-Bewegung auch für mehr Chancengleichheit in der Filmbranche.

Ihren letzten großen Auftritt hatte sie auf der Berlinale im Januar, bei der sie ihren autobiografischen Dokumentarfilm Varda par Agnès vorstellte. Dort bekannte sie aber auch, dass sie sich alt fühle: “Ich muss mich darauf vorbereiten, auf Wiedersehen zu sagen.”

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