/Bundesliga-Vorschau: Mats Hummels macht der Menschheit Hoffnung

Bundesliga-Vorschau: Mats Hummels macht der Menschheit Hoffnung

Wer spielt wann gegen wen?

Sicher können Sie es nach der Länderspielpause gar nicht abwarten, wieder Herzchen zu verteilen. Es kommt zum ungleichen Duell: Freiburg, ein ZON-User-Liebling, gegen die Bayern, genau das Gegenteil. Wir sind, versprochen, gespannt.

Welches Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen?

Hannover gegen Schalke. Das ist ein Date zweier Nichtganzsogutgelaunter. Platz 17 gegen 15. Nimmt man die letzten fünf Spieltage, sind das sogar die beiden schwächsten Teams der Liga. Beim FC Schalke, der noch in diesem Monat Gast in der Champions League war, geht das große Muffensausen um, als Vizemeister abzusteigen. Und Hannover bleibt Hannover. Martin Kind musste zwar einen Machtverlust im Verein hinnehmen, der Aufsichtsrat ist seit dieser Woche mit Leuten aus der Opposition besetzt. Doch ist er längst wieder im Angriffsmodus. “Ich persönlich habe den Eindruck”, sagte der Geschäftsführer von 96 nach dem peinlichen 0:5 der Mannschaft im Testspiel gegen Arminia Bielefeld, “dass weder André Breitenreiter noch Thomas Doll das Leistungspotenzial der Mannschaft ausschöpfen konnten”. Könnte sein, dass Hannover bald sein Trainerrauswurfspotenzial weiter ausschöpft. Anfang März hatte Kind noch gesagt: “Die aktuelle Mannschaft ist kaputt, schlecht zusammengestellt und gescheitert.” Er ist offenbar mit gar nichts mehr zufrieden. Selbst im Heimspiel gegen Schalke ist Hannover Außenseiter.

Welches Spiel können Sie mit gutem Gewissen verpassen?

Nürnberg gegen Augsburg. Der Club trifft am Samstag auf den FCA, dann auf Stuttgart und Schalke, die drei Konkurrenten um Platz 16 also. Will der FCN noch eine Chance haben, nicht als erster Aufsteiger seit Paderborn (2015) wieder abzusteigen, muss er mit dem Angreifen und Gewinnen wann loslegen? Jetzt! Aus diesen drei Spielen müssen mindestens sechs Punkte her. Doch der FCN ist seit 20 Spielen sieglos. Seit September, seit einem halben Jahr.

Wer steht im Blickpunkt?

Mats Hummels. Es gab schon mal bessere Zeiten für den Verteidiger. Dass der FC Bayern inzwischen die halbe Weltmeisterabwehr der Franzosen gekauft hat, ist vielleicht keine gute Nachricht für ihn. Schon Anfang des Monats hatte Joachim Löw leider keine Rose für ihn, worüber sich Hummels auf Twitter beklagte. Der Sport Bild hat er nun ein langes Interview gegeben. Über den DFB und dessen knappe Mitteilung auf Instagram ärgere er sich noch immer. Außerdem habe er mit dem Nationaltrainer seitdem keinen Kontakt mehr. Was im Widerspruch steht zu Löws Aussage, der auf der Sonderpressekonferenz in Frankfurt vor zwei Wochen sagte: “Ich habe mit den Spielern noch mal gesprochen.”

Doch gibt sich Hummels insgesamt versöhnlich, geht mit dem Gedanken über ein Comeback im DFB-Team Gassi. “Ich bin erst 30, ich werde noch ziemlich lange Fußball spielen”, sagt er. “Es ist
nicht vorhersehbar, was im Fußball passiert.” Er könne sogar, sagt er, Löws Argumente zum Teil verstehen. Er ist zum Teil auch selbstkritisch, etwa mit Blick auf eine Szene während der WM 2018. Im letzten Vorrundenspiel gegen Südkorea, kurz vor dem Ende, vergab Hummels eine große Kopfballchance zum 1:0. “Kleinigkeiten entscheiden alles”, sagt er nun. “Mache ich das Tor, kommen wir weiter, dann wären viele Dinge sicherlich anders gelaufen.” Da übernimmt einer Verantwortung für das Scheitern, obwohl das Toreschießen gar nicht in seinen primären Tätigkeitsbereich fällt. Vielleicht ist es auch nicht völlig ausgeschlossen, dass die Bewertung von Hummels auch mit Szenen wie seinem Hinfaller vor dem 0:1 im vorentscheidenden Vorrundenspiel gegen Mexiko zu tun hat. Mit der Kernaufgabe des Verteidigers also.

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