/Todesstrafe: Homosexuellen droht in Brunei die Steinigung

Todesstrafe: Homosexuellen droht in Brunei die Steinigung

Trotz internationaler Kritik führt der südostasiatische Kleinstaat Brunei die Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Sex ein. Wenn homosexuellen Partnern gemeinsamer Geschlechtsverkehr nachgewiesen wird, droht ihnen künftig, dass sie zu Tode gesteinigt werden. Auf Beschluss der Regierung werden die Strafgesetze entsprechend verschärft, der autoritär herrschende Sultan Hassanal Bolkiah billigte das. Grundlage ist die Scharia, die islamische Rechtsprechung. Davon bedroht sind auch Ausländer.

Vom 3. April an kann Sex zwischen Männern oder zwischen Frauen mit der Hinrichtung bestraft werden. Auch öffentliche
Züchtigungen mit dem Stock sind dann möglich. In Brunei gab es in jüngerer Zeit mehrere Todesurteile. Hingerichtet wurde aber schon seit Jahren niemand mehr.

In der ehemaligen britischen Kolonie auf der Insel Borneo ist die Mehrheit der etwa 500.000 Einwohner muslimischen Glaubens. Der Sultan – einer der reichsten Monarchen der Welt – regiert dort bereits seit 1967. In den vergangenen Jahren hatten konservative islamische Kräfte Einfluss gewonnen. Bislang stehen auf homosexuelle Beziehungen bis zu zehn Jahre Haft. Schwule und Lesben werden unterdrückt. Homosexualität war auch schon zu Kolonialzeiten offiziell verboten.

Verschärft werden auch die Strafen für Diebstahl. Künftig müssen Diebe damit rechnen, dass ihnen Hände und Beine amputiert werden.

Amnesty International appellierte an Brunei, auf solch “grausame und unmenschliche Strafen” zu verzichten. Die Bundesregierung empfiehlt in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amt allen Brunei-Besuchern, sich mit den neuen Vorschriften vertraut zu machen. “Einzelne Straftatbestände im Scharia-Recht betreffen auch Nicht-Muslime – insbesondere, wenn ein beteiligter Teil Muslim ist”, heißt es in den Hinweisen.

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