/Finanzdienstleister: Wirecard verklagt “Financial Times” wegen Kursverlusten

Finanzdienstleister: Wirecard verklagt “Financial Times” wegen Kursverlusten

Nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen klagt der Dax-Konzern Wirecard gegen die britische Zeitung The Financial Times. Der Zahlungsdienstleister wolle damit eine Unterlassung der Berichterstattung sowie eine Entschädigung der Aktionäre erreichen, teilte das Unternehmen in München mit. Die Klage richtet sich demnach sowohl gegen die Zeitung als auch gegen den Reporter, der die Artikel hauptsächlich verfasst hat.

Wirecard reagierte mit der Klage auf mehrere Berichte der Financial Times, die sich mit den Vorwürfen krimineller Manipulationen gegen Wirecard-Manager in Singapur befassten. Infolgedessen war der Kurs der Wirecard-Aktie mehrfach stark abgefallen. Die Münchner Staatsanwaltschaft und die Finanzaufsicht Bafin prüfen in
diesem Zusammenhang, ob es illegale Kursmanipulationen durch Spekulanten
gab.

Die Singapurer Kanzlei Rajah & Tann hatte die in der Zeitung
erhobenen Vorwürfe im Auftrag des Unternehmens untersucht. Dem Bericht
der Kanzlei zufolge gab es zwar Verstöße von Wirecard-Mitarbeitern gegen Buchungsvorschriften, nicht aber Scheinumsätze oder Bestechung. Wie Wirecard weiter mitteilte,
ergaben sich laut Untersuchungsbericht deshalb keine
Hinweise auf Gesetzesverstöße in der deutschen Konzernzentrale
.

Einige Wirecard-Mitarbeiter in dem südostasiatischen Stadtstaat könnten
laut Rajah & Tann aber gegen das Singapurer Strafrecht verstoßen
haben. Das Unternehmen überlegt nun mögliche Konsequenzen für die
Betreffenden: “Wir prüfen dies gerade sorgfältig”, sagte eine
Sprecherin. Vom Landgericht München gab es zunächst keine Bestätigung für den Eingang der Klage. Auch die Financial Times nahm vorerst nicht Stellung.

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