/Katholische Kirche: Führung des Vatikan-Frauenmagazins tritt zurück

Katholische Kirche: Führung des Vatikan-Frauenmagazins tritt zurück

Die Führung eines Frauenmagazins des Vatikans
ist geschlossen zurückgetreten, weil sie sich unter “direkter Kontrolle
von Männern” sieht. Die Zeitschrift hatte zuletzt den Missbrauch von
Nonnen
und die Unterdrückung von Frauen in der katholischen Kirche thematisiert.

“Wir werfen das Handtuch, weil wir uns von einem Klima des
Misstrauens und einer fortschreitenden Delegitimierung umgeben sehen”,
schrieb die Gründerin von Donne Chiesa Mondo (Women Church World),
Lucetta Scaraffia, in einem Brief an Papst Franziskus. “Jetzt
scheint es uns, dass eine lebensnotwendige Initiative zum Schweigen
gebracht wird und dass man zu den veralteten, vertrockneten Sitten
zurückkehrt, unter der direkten Kontrolle von Männern Frauen
auszuwählen, die als vertrauenswürdig gelten.”

Donne Chiesa Mondo ist eine monatliche Beilage der Vatikan-Zeitung L’Osservatore Romano. Das Magazin wurde 2012 mit der Unterstützung
des damaligen Papstes Benedikt XVI. gegründet. Der Direktor des L’Osservatore Romano, Andrea Monda, bestritt, jemals
irgendjemanden nach dem “Kriterium der Gehorsamkeit” ausgewählt zu
haben.

Im Februar hatte das Frauenmagazin die Untätigkeit der
katholischen Kirche mit Blick auf den Missbrauch von Nonnen angeprangert. “Wenn
die Kirche weiter die Augen vor dem Skandal verschließt, (…) wird sich
an der Unterdrückung von Frauen in der Kirche niemals etwas ändern.” Bei mehreren dieser Übergriffe seien dem Bericht zufolge
Kinder gezeugt worden. Die Priester hätten sich später geweigert, ihre
Vaterschaft anzuerkennen, oder die Ordensschwestern seien zur Abtreibung
gezwungen worden – nach katholischer Lehre eine Todsünde.

Franziskus hatte den Missbrauch selbst eingeräumt: “Ich weiß, dass Priester und auch Bischöfe das getan haben. Und ich glaube, es wird immer noch getan.”

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