/“Viking Sky”: Kreuzfahrtschiff wird in Hafen abgeschleppt

“Viking Sky”: Kreuzfahrtschiff wird in Hafen abgeschleppt

Nach der Rettung von 463 Passagieren an Bord der “Viking Sky” wird das Kreuzfahrtschiff in den nächsten Hafen abgeschleppt. Hubschrauberflüge für weitere Passagiere wurden vorerst ausgesetzt, wie die norwegischen Behörden am Sonntag mitteilten. 17 Menschen wurden nach Angaben der Polizei mit Verletzungen im Krankenhaus behandelt. Drei der vier Motoren der “Viking Sky” funktionierten wieder, sagte ein Sprecher am Sonntag. Damit könne das Schiff wieder mit eigener Kraft fahren. 

Die “Viking Sky” war am Samstagnachmittag mit rund 1.300 Passagieren an Bord bei starkem Wellengang in Seenot geraten. Das unter norwegischer Flagge fahrende Schiff befand sich auf dem Weg von Tromsø in Nordnorwegen nach Stavanger im Süden, als es wegen eines Motorschadens einen Notruf absetzte.

Die Rettungsaktion per Hubschrauber ging nur langsam voran, weil die Passagiere einzeln hochgezogen werden mussten. Die fünf Helikopter hatten es teils mit schwierigen Einsatzbedingungen
zu tun – Windböen waren stark, Wellen über acht Meter hoch. Die meisten Passagiere an Bord des Kreuzfahrtschiffes stammen laut Polizei aus Großbritannien und den USA.

Chaos pur

Nach den ersten dramatischen Stunden der Rettung sei die Atmosphäre an Bord ruhiger geworden, schrieb die Passagierin Alexus Sheppard an die Nachrichtenagentur AP. Verletzte und Menschen mit Behinderung seien zuerst von Bord geholt worden. “Am Anfang war es sehr unheimlich. Beim ersten Alarm wurde es plötzlich sehr real.”

“Es war Chaos pur”, sagte der Amerikaner John Curry dem Rundfunksender NRK. “Wie der Hubschrauber vom Schiff an Land geflogen ist, daran möchte ich lieber nicht denken. Das war nicht schön.” Die Passagierin Janet Jacob sagte, so etwas Angsteinflößendes sei ihr noch nie passiert. Als sie mit dem Hubschrauber an Land gebracht worden sei, habe es “wie bei einem Tornado” gewindet. Sie habe für die Sicherheit aller an Bord gebetet, so Jacob.

Auch die neun Besatzungsmitglieder eines im selben Küstengebiets ebenfalls in Seenot geratenen Frachters wurden laut Nachrichtenagentur NTB mittlerweile in Sicherheit gebracht. Der Frachter war auf dem Weg zur “Viking Sky”, um zu helfen. Bei dem Frachtschiff “Hagland Captain” war ebenfalls der Motor ausgefallen.

Zahlreiche Inseln und Riffe

Die Evakuierten kamen in ein Notaufnahmezentrum in der Stadt Brynhallen, rund 500 Kilometer nördlich der Hauptstadt Oslo. Die Verletzten wurden dann in drei Krankenhäuser gebracht.

Der Rundfunksender NRK zeigte Aufnahmen der “Viking Sky” in starkem Wellengang im Küstenabschnitt Hustadvika, in dem es zahlreiche kleine Inseln und Riffe gibt. Hustadvika liegt bei Kristiansund an der zentralen Westküste Norwegens und gilt als gefährliches Seegebiet. Dort ist es in der Vergangenheit schon häufiger zu Schiffsunfällen gekommen.

Hits: 6