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Weltwassertag: Wasser sparen – 5 Tipps für den Alltag in der Stadt

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Trillionen Liter Wasser gibt es auf unserem Planeten, es bedeckt 71 Prozent der
Erdoberfläche. Klingt nach Überfluss, und doch steht der heutige Weltwassertag
unter dem Motto: “Niemanden zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für
alle”. Rund eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem
Trinkwasser. Hier finden Sie Tipps, wie man im Hamburger Alltag nachhaltiger leben kann – vom Kompostwurm auf St. Pauli bis zum “ölfreien” Girokonto bei der Bank.

Trinkwasser: Auffüllen statt wegwerfen

Rund
eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Vor allem
Mikroplastik verschmutzt die lebenswichtige Ressource. Das Hamburger Projekt Refill
will das ändern: Seit 2017 sagt es Plastik den Kampf an, bietet ein Netzwerk an
Geschäften, Restaurants und Büros, die kostenlos Leitungswasser in mitgebrachte
Flaschen füllen. Mittlerweile beteiligen sich in der Hansestadt 166 Orte, deutschlandweit gibt es mehr als 3.000
Refill-Stationen. Neue Zugänge zu Trinkwasser sind immer willkommen und melden
sich online.

Einkauf: Lieber unverpackt

Gemüse und Obst kommen auf ökologischen Wochenmärkten so daher,
wie sie der Bauer vom Baum gepflückt oder aus dem Boden gezogen hat – unverpackt.
Diesem Beispiel folgen die Hamburger Läden Twelve
Monkeys, bi.lose und Stückgut.
Hier finden sich von Mehl bis hin zu Spülmittel die
meisten Waren zum Abfüllen. Der Kunde nutzt dafür mitgebrachte Behälter oder
Baumwollbeutel, Gläser und Tupperdosen. Noch ein Pluspunkt: Viele Produkte
stammen von kleinen Lieferanten aus der Region.

Twelve Monkeys, Hopfenstraße 15b; Stückgut, Am Felde 91/Neuer Kamp 31; bi.lose, Osterstraße 81

Klamotte und Co.: Nie wieder neu

Mal ehrlich: Ziehen Sie alle Klamotten aus Ihrem Schrank an?
Eigentum wird schnell zur Gewohnheit, ebenso wie das Wegwerfen. Projekte wie
der Umsonstladen gehen achtsamer mit Dingen um: Hier muss der Kunde nichts
zahlen, bringt oder nimmt Pulli und Rock, Küchenmixer und Buch. Alte oder für
den Besitzer unbrauchbare Sachen entgehen so dem Müll. Das Projekt richtet sich
ausdrücklich nicht nur an Menschen mit schmalem Budget. Ähnlich funktioniert
der Tauschladen in Hamm, in dem mit einem Punktesystem versehene Klamotten
die Besitzer wechseln. Eine Hose (drei Punkte) etwa ist eintauschbar in drei
T-Shirts (je ein Punkt), ein Abendkleid (sechs Punkte) in Handtasche und
Strickjacke (je drei Punkte). Und dann sind da natürlich noch die vielen Flohmärkte
der Stadt, die im Frühling
wieder wie Blumen aus dem Boden sprießen.

Umsonstladen, ab
Juni in der Bodenstedtstraße; Tauschladen, Wendenstraße 493, Mo–Fr, 8.30–11:30 Uhr, 12.00–13.30 Uhr

Energieberatung: Vom Rindvieh bis zur Geldanlage

Michael Lieberts Energieberatung beginnt beim Stromanbieter
und endet beim Vegetarier. “Bei der Energiewende hängt alles mit allem zusammen”, sagt der Klimareferent vom Gut Karlshöhe. Neben dem Wechsel zu Ökostrom
sollten Verbraucher etwa ganz bewusst heizen. “Jedes Grad Raumtemperatur
weniger hilft dem Klima”, so Liebert. Bei ihm zu Hause bedeutet das: Pulli an,
Heizung runter. Selbst die Wahl des Girokontos hänge mit der Energiewende
zusammen; viele Banken investierten mit dem Guthaben ihrer Kunden in Öl und
Kohle. Wer das nicht unterstützen wolle, müsse Transparenz einfordern – oder zu
einem Anbieter wie der GLS-Bank wechseln. “Da weiß man von jedem Euro, wie er
angelegt wird”, weiß der Experte. Zuletzt sollten noch zwei, drei “Veggie-Tage”
die Woche auf dem Speiseplan stehen. Vor allem Rindfleisch, so Liebert, sei “neben
dem Fliegen das Schlimmste, was man dem Klima antun kann”.

Gut Karlshöhe, Familienfreundliche
Energieberatung, 18. April, 13–18 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung unter energiebauzentrum@elbcampus.de

Garten: Gemüse im Großstadtdschungel

Wenn diese Bomben explodieren, wachsen Blumen: Geschosse aus
Ton, Erde und Samen verwandeln Seitenstreifen und Verkehrsinseln in bunte
Wiesen. Samenbomben verkauft in Hamburg zum Beispiel das Interiör in der Osterstraße. Seit einigen Jahren verbreitet
sich in der Stadt auch das Urban Gardening: Ökologische Gemeinschaftsgärten
wie der FuhlsGarden in Hamburg-Barmbek oder die Keimzelle im
Karolinenviertel liefern inmitten der Großstadt angebautes Obst und Gemüse.
Bienenvölker summen, Würmer wühlen im Kompost, beim Harken und Buddeln lernen
sich Nachbarn kennen. Eine ganz besondere Stadtoase ist auch das Gartendeck;
gerade ist das Projekt von einem Dach aufs nächste umgezogen, betüddelt in 650
Bäckerkisten 172 verschiedene Pflanzensorten.

FuhlsGarden, Steilshooper Straße
Ecke Langenfort, mitmachen@fuhlsgarden.de; Gartendeck, Simon-von-Utrecht-Straße 4, info@gartendeck.de;
Keimzelle, Ölmühle,
garten@diekeimzelle.de

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