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Boeing 737 Max: Abgestürzte Lion Air-Maschine hatte technisches Problem

Am Tag vor dem Absturz in Indonesien gelang es der Crew noch, ein Problem zu lösen und sicher zu landen. Tags drauf startete die Boeing 737 Max 8 erneut – und stürzte ab.

21. März 2019, 12:10 Uhr

Boeing 737 Max: Angehörige betrauern die Opfer des Flugzeugabsturzes.

Angehörige betrauern die Opfer des Flugzeugabsturzes.
© Ulet Ifansasti/Getty Images

Im Zuge der Untersuchungen zu zwei Abstürzen von Boeings 737 Max 8 in Äthiopien und Indonesien gibt es neue Erkenntnisse. Beim vorletzten Flug der Unglücksmaschine der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air seien ähnliche Probleme aufgetreten wie am Tag des Absturzes, teilte die indonesische Behörde für Verkehrsicherheit mit. An Bord sei aber ein dritter Pilot gewesen, mit dem die Piloten im Cockpit das Problem lösten. So konnten sie das Flugzeug am 28. Oktober sicher von Denpasar nach Jakarta manövrieren. Nur einen Tag später war das Flugzeug wenige Minuten nach dem Start vor der Küste Indonesiens abgestürzt. Alle 189 Insassen starben.

Der Chef der Verkehrssicherheitsbehörde, Soerjanto Tjahjono, sagte, der dritte Pilot an Bord sei für das Fliegen von Boeing Max 8 speziell ausgebildet gewesen. Boeing sei beauftragt worden, den betroffenen Flug zu rekonstruieren. Die Ergebnisse sollten im August oder September veröffentlicht werden. Ein vorläufiger Bericht zu dem Unglück enthielt keine Angaben zur wahrscheinlichen Absturzursache. Unfallermittler gehen davon aus, dass die Abstürze mit der umstrittenen Steuerungssoftware MCAS zusammenhängen. Auch die US-Bundespolizei ermittelt mittlerweile.

Das Interesse an den Untersuchungen zum Lion-Air-Absturz ist gewachsen, seit Anfang März ein weiteres Flugzeug des Typs Boeing 737 Max 8 in Äthiopien abgestürzt war. Dabei starben alle 157 Insassen. Nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde FAA arbeitet Boeing an einem Softwarepatch und entsprechenden Installationsprogrammen für die 737-Max-Maschinen. Auch sei ein entsprechendes Ausbildungsprogramm für Flugzeugbesatzungen vorbereitet worden. Bis zur genauen Klärung der Ursachen gilt ein weltweites Startverbot für die Serie 737 Max.

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