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Anschlag am Breitscheidplatz: Bundestag will Freund von Anis Amri vernehmen

Bilel B., der nach Tunesien abgeschobene Freund des Breitscheidplatz-Attentäters Anis Amri,
soll vom Bundestag als Zeuge vernommen werden. Das beschloss der parlamentarische Untersuchungsausschuss, der
Behördenfehler im Zusammenhang mit dem Terroranschlag vom Dezember 2016 in Berlin
aufklären soll, nach Angaben von Teilnehmern einer nicht öffentlichen
Sitzung.

Ob B. in Tunesien per Video oder
persönlich im Bundestag vernommen werden soll, ist noch nicht geklärt.
Ein Problem gibt es dabei ohnehin: Die Bundesregierung kann noch nicht
sagen, wo sich B. zurzeit aufhält. Der Tunesier, der Amri
noch wenige Stunden vor dem Attentat getroffen hatte, war am 1. Februar
2017 in sein Heimatland abgeschoben worden. Er galt bei der Polizei wie Amri als islamistischer Gefährder. Für den Tatabend hat er kein Alibi.

Anis Amri
hatte am 19. Dezember in Berlin einen Lastwagen gekapert, mit dem er
auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin raste
. Zwölf
Menschen starben dadurch, mehr als 70 weitere wurden verletzt. Amri
konnte zunächst fliehen, wurde dann aber von der Polizei in Italien
erschossen. Die Opposition fragt sich, warum B. damals schon nach
zwei Vernehmungen durch das Bundeskriminalamt, in denen er sich
in Widersprüche verstrickt hatte, abgeschoben worden war.

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