/Radfahren: Der Frühlingscheck fürs Fahrrad

Radfahren: Der Frühlingscheck fürs Fahrrad

Viele Fahrräder haben in den vergangenen Monaten ein tristes Dasein in Schuppen und Kellern gefristet oder standen unbenutzt im Hof. Jetzt, da der Frühling mildere Temperaturen bringt, erinnern sich viele Besitzer und Besitzerinnen wieder an ihre Räder. Doch die sind oft nicht unbedingt in dem Zustand, dass man gleich losradeln könnte. Der Fahrradclub ADFC und der Autoclub ACE empfehlen, vor der ersten Fahrt einen Sicherheits- und
Technikcheck zu machen.

Grundreinigung

Eine
Radreinigung ist nicht unbedingt sicherheitsrelevant, dient aber neben
optischen Effekten auch der Pflege. Denn Dreck und anhaftendes Streusalz begünstigen Rost. Am besten ist es, sein Fahrrad mit
Wasser und Lappen zu reinigen. Es gibt auch spezielle Fahrradreiniger
zum Aufsprühen. Von Dampf- oder Hochdruckreinigern raten Expertinnen ab.
Durch den hohen Druck entfernen diese nicht nur Schmutz, sondern auch
sämtliches Öl und Fett, etwa an der Kette. Zudem kann Wasser in Naben,
Tretlager und andere Teile eindringen und dort Schaden anrichten.

Reifen prüfen

Der
richtige Reifendruck hat großen Einfluss auf den Fahrkomfort, die
Pannensicherheit und den Kraftaufwand beim Treten. Bei längeren
Standzeiten verlieren viele Reifen Luft, auch wenn sie kein Loch haben.
Lässt sich der Reifen mit dem Daumen leicht eindrücken, sollten Sie ihn aufpumpen. Poröse
und rissige Reifen sind ein Pannenrisiko. Auch wenn das Profil schon weit abgenutzt ist, sollten Sie neue Reifen anschaffen.

Schrauben nachziehen

Schrauben und
andere Verbindungen können sich mit der Zeit lockern. Sie sollten Sie bei Bedarf nachziehen. Vor allem Lenkervorbau, Lenkerstange und
Sattel sollten Sie vor dem Losfahren unbedingt prüfen.

Bremsen testen

Auch
die Bremsen müssen dringend geprüft werden. Wichtig ist, dass sie genug
Bremskraft entwickeln, sich frei bewegen lassen und die Bremsbeläge in
gutem Zustand sind. Der ADFC rät, Bremsklötze
auszutauschen, wenn die Querrillen nicht mehr deutlich zu erkennen sind
oder sich eine Kante eingebremst hat. Die Bremsseile sollten Kappen an
den Enden haben und nicht ausgefranst sein. Bei Seilzugbremsen sollten
Sie zudem das Drahtseilsystem prüfen und notfalls nachziehen, weil
es einrosten oder sich lockern kann.

Kette schmieren

Ist
die Antriebskette verdreckt und schlecht geschmiert, kostet das Treten
unnötig viel Kraft und verursacht unangenehme Geräusche. Radfahrerinnen
sollten bei ihrem Frühjahrscheck deshalb ihre Kette mit einem Lappen von
Sand und Dreck befreien. Anschließend sollten sie das Öl dünn und
gleichmäßig auftragen. Wichtig bei Kettenschaltungen ist,
anschließend alle Gänge durchzuschalten, damit das Öl sich auch auf
allen zugehörigen Zahnrädern verteilen kann.

Gangschaltung prüfen

Vor
allem Kettenschaltungen können sich während des Betriebs mit der Zeit
verstellen, was Schwierigkeiten beim Gangwechsel verursacht. Mit der
Schraube am Schalthebel, aus der der Seilzug austritt, kann man die Spannung
anpassen. Die Justierung ist für Laien aber meist schwierig und
zeitaufwändig. Wer die Geduld nicht hat, sollte eine Fachwerkstatt aufsuchen.

Licht kontrollieren

Sie sollten Scheinwerfer
und Rücklicht prüfen. Auch sollten Sie schauen, ob
die Stecker des Lichtkabels an den Leuchten und am Dynamo festsitzen.
Speichenreflektoren sind nicht nötig, wenn die Reifen einen
reflektierenden Streifen haben. Diese nutzen sich aber mit zunehmendem
Alter ab.

Pedelec-Akku checken

Akkus von E-Bikes können in
der Winterpause Kapazität verlieren. Wenn der Akku sowieso schon schwach war, sollten Sie das bei einem
Fachhändler überprüfen lassen – bevor bei der ersten Radtour der Akku unerwartet schnell leer ist. Generell sollten Sie den Akku im Winter stets
im Warmen aufbewahren und erst direkt vor der Fahrt im Pedelec einbauen, damit ihm die Kälte nicht schadet. Starke
Hitze kann den Akku übrigens ebenfalls schädigen. Generell halten
hochwertige Akkus einige Jahre, die Kapazität nimmt aber mit der Zahl
der Aufladungen ab. Dieser Verlust kann nach 500 Ladungen schon bei 25
Prozent liegen. Wer in der Woche beispielsweise einmal lädt, erreicht
500 Ladezyklen aber erst nach knapp zehn Jahren.

Hits: 35