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Großrazzia: Bande soll 100 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben

Bei Razzien in Deutschland und Polen sind mehrere mutmaßliche Steuerbetrüger verhaftet worden. Sie sollen mit Heizöl Millionen verdient haben.

20. März 2019, 14:48 Uhr

Kraftstoffhandel Deutschland Polen

In Deutschland zugelassene Autos an einer Tankstelle im polnischen Słubice, der Nachbarstadt von Frankfurt an der Oder
© Patrick Pleul/dpa

Eine Bande soll zwischen 2014 und 2018 große Mengen von vergleichsweise niedrig
besteuertem Heizöl aus Deutschland nach Polen gebracht haben, wo sie den Brennstoff dann entfärbte und unversteuert
als Diesel verkaufte. Allein dem deutschen Staat entstand dadurch ein mutmaßlicher Schaden von rund 100 Millionen Euro. Bei einer Großrazzia in dem Fall haben Ermittler nun in Berlin und Brandenburg insgesamt 20 Objekte durchsucht und vier Verdächtige verhaftet. Das teilten die Berliner Staatsanwaltschaft und das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg am Mittwoch mit.

Zwei in Berlin ansässige Großhandelsgesellschaften sollen den Brennstoff in mehr als 6.000 Transporten nach Polen gebracht haben. Bei der Großrazzia beschlagnahmten die Ermittlerinnen und Ermittler 50.000 Euro und weitere Beweismittel. Zudem stellten sie Vermögenswerte sicher. Insgesamt wird gegen neun Beschuldigte wegen bandenmäßiger Steuerhinterziehung und Geldwäsche ermittelt. Diesel wird in Deutschland und in Polen deutlich höher besteuert als Heizöl.

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt den Angaben zufolge in dem Fall seit mehr als eineinhalb Jahren gemeinsam mit Justiz und Zoll aus Polen. In Polen fanden zeitlich abgestimmt ebenfalls Durchsuchungen und Verhaftungen statt.

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