/“Die Geschichte der Frau”: Die forcierte Altertümelei von Mittelaltermärkten

“Die Geschichte der Frau”: Die forcierte Altertümelei von Mittelaltermärkten

Feridun Zaimoglu gibt vor, den stummen Frauen aller Zeiten endlich Gehör zu verschaffen – und landet in einem manierierten Privatprojekt

20. März 2019, 7:56 UhrAktualisiert am 20. März 2019, 7:56 Uhr

"Die Geschichte der Frau": Der Schriftsteller Feridun Zaimoglu ist für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

Der Schriftsteller Feridun Zaimoglu ist für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
© Uwe Anspach/dpa

Das kommt daher wie ein Natur-, ganz bestimmt aber als ein historisches
Ereignis: “Es spricht die Frau. Es beginnt.” So hebt der Werbe-Auftritt von Zaimoglus neuem
Buch
Die Geschichte der Frau
an, um sogleich fortzufahren: “Ein literarisches
Abenteuer, ein großer Gesang, ein feministisches Manifest: Feridun Zaimoglus neuer Roman ist
ein unverfrorenes Bekenntnis zur Notwendigkeit einer neuen Menschheitserzählung – aus der
Sicht der Frau.” “Unerhört” sei das, “kraftvoll, poetisch und subversiv”, “ein regelrechtes
Wunder” (sind Wunder nicht eigentlich etwas Regelwidriges?) und Zaimoglu selbst ein “Meister
der Vielstimmigkeit”. Wo dermaßen auf den Putz gehauen wird, sind Hellhörigkeit und Argwohn am
Platze.

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