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Monsanto: Glyphosatmittel war laut Jury wesentlicher Faktor für Krebserkrankung

Der glyphosathaltige Unkrautvernichter Roundup von US-Hersteller Monsanto hat zur Lymphdrüsenkrebserkrankung des Klägers beigetragen. Das befand die Jury des zuständigen Bundesbezirksgerichts in San Francisco einstimmig. Sie musste entscheiden, ob Glyphosat ein “wesentlicher Faktor” für die Erkrankung des 70-jährigen Edwin Hardeman war, der Roundup 25 Jahre lang genutzt hatte.

Für das zum deutschen Bayer-Konzern gehörende Unternehmen Monsanto bedeutet das die zweite juristische Niederlage innerhalb eines Jahres. In einem anderen Prozess im August hatte ebenfalls eine Jury in San Francisco die Bayer-Tochterfirma zur Zahlung von Schadenersatz an den früheren Schulhausmeister Dewayne Johnson verurteilt. Bayer ist gegen das Urteil zum Fall Johnson in Berufung gegangen.

Johnson wie auch Hardeman leiden am Non-Hodgkin-Lymphom, einer Krebserkrankung des Lymphgewebes. Beide Kläger setzten Roundup über viele Jahre hinweg ein.

Auf Antrag von Bayer wurde der Prozess in zwei Phasen geteilt. In der ersten Phase ging es darum, ob Roundup tatsächlich die Krankheit Hardemans verursacht hat. In der zweiten Phase soll darüber verhandelt werden, ob Monsanto über Risiken hinwegtäuschte und deshalb für den Krebs des Klägers verantwortlich gemacht werden kann.

Für Bayer ist dieser Fall bedeutsam, da es sich um einen richtungsweisenden “Bellwether Case” handelt. Damit ist im US-Recht eine Art Musterfall in einem Massenverfahren gemeint. Mehrere dieser repräsentativen Fälle sind angesetzt. Sie sollen den Streitparteien helfen, das Ausmaß von Schäden und die Höhe denkbarer Vergleichszahlungen besser abschätzen zu können. Insgesamt sind bei dem zuständigen US-Richter Vince Chhabria mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt. 

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