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Mittelmeer: Erneut Flüchtlingsboot vor libyscher Küste gesunken

Vor der libyschen Küste ist ein weiteres Flüchtlingsboot gesunken. Ein Baby wurde tot aus dem Wasser geborgen, acht weitere Insassen werden noch vermisst. Das Boot war im Mittelmeer vor der Stadt Sabrata gekentert, sagte der Chef der örtlichen Migrationsbehörde, Bassem al-Gharabli. Er berief sich dabei auf Angaben der von der libyschen Küstenwache geretteten Migranten.  

Über die Zahl der Insassen sowie der Opfer gibt es unterschiedliche Angaben. Es gebe Tote und wahrscheinlich Vermisste, die genaue Zahl der Opfer sei aber unklar, twitterte der Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Flavio Di Giacomo. Rund 15 Menschen hätten vermutlich überlebt. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen schrieb auf Twitter, dass nach lokalen Berichten rund 44 Menschen auf dem Boot gewesen sein sollen, bevor es vor der libyschen Stadt Sabrata sank.

Die Flüchtlinge waren unterwegs nach Italien, als sie in Seenot gerieten. Fischer hätten die libysche Küstenwache alarmiert. Aus welchen Staaten die Migranten kamen, ist nicht bekannt. Die IOM erklärte, dass 15 der geretteten Menschen zur Behandlung in
Krankenhäuser gebracht worden seien. Einige hätten sich Brüche
zugezogen.

Immer wieder versuchen Flüchtlinge aus Afrika, von Libyen aus nach Italien zu gelangen. Hunderte Menschen starben bereits bei der riskanten Überfahrt.

In Italien der rechtspopulistische Innenminister Matteo Salvini erneut dem Schiff einer Hilfsorganisation mit geretteten Migranten an Bord das Anlegen verweigert. Vor der Insel Lampedusa wartet derzeit das NGO-Schiff Mare Jonio der Organisation Mediterranea Saving Humans mit fast 50 Menschen an Bord auf die Erlaubnis der Behörden zur Hafeneinfahrt – vergeblich.

Matteo Salvini will die Migranten nicht nach Italien lassen. “Die Häfen waren und sind geschlossen”, twitterte der Chef der rechten Lega. Gleichzeitig veröffentlichte das Innenministerium Richtlinien für die Seenotrettung. Ein Verstoß gegen diese Regeln könne als Begünstigung von Menschenhandel gelten, hieß es in dem Papier.

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