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Arbeiterbewegung: Vom Stolz, Arbeiter zu sein

Linke Politik war auch im 19. Jahrhundert schon “Identitätspolitik” – im Namen der arbeitenden Klasse. Anmerkungen zu einer geschichtsvergessenen Debatte

19. März 2019, 16:01 UhrEditiert am 19. März 2019, 16:01 Uhr

Arbeiterbewegung: Straßenarbeiter im Ruhrgebiet 1928. Fotografie von August Sander (Ausschnitt)

Straßenarbeiter im Ruhrgebiet 1928. Fotografie von August Sander (Ausschnitt)
© Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur – August Sander Archiv, Köln; VG Bild-Kunst, Bonn, 2019

Wer heute über die Linken spricht, der spricht über ihre Krisen. Und wer
über diese Krisen spricht, kommt um zwei Begriffe nicht herum: Identität und Klasse. Wie zwei
Pole stehen sie sich in den Debatten gegenüber. Zwischen ihnen liegt das Feld, auf dem der
Niedergang der Linken vermessen wird, auch von ihren eigenen Anhängern. Die Linke, kann man
häufig lesen, habe “die Arbeiterklasse verraten”, indem sie sich vom einen zum anderen Pol
bewegt habe. Es gehe ihr kaum noch um Materielles, um die “objektiven Widersprüche”, den
Konflikt zwischen Kapital und Arbeit, sondern vorrangig um die Anerkennung unterdrückter
Minderheiten, deren Emanzipation und den Schutz ihrer Rechte.

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