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Christchurch: Waffenmesse in Neuseeland nach Moschee-Angriff abgesagt

Die größte Waffenmesse in Neuseeland ist nach dem Attentat auf zwei Moscheen in Christchurch gestrichen worden. Die Organisatoren wollen damit den Opfern des Angriffs Respekt zeigen und nannten zudem “erhöhte Sicherheitsrisiken” als Grund für die Absage. Die Kumeu Militaria Show sollte eigentlich am 23. März stattfinden. 

Ein 28-jähriger Australier hatte am Freitag im neuseeländischen Christchurch in zwei Moscheen mindestens 50 Menschen erschossen. Zuvor hatte er die Tat mit rechtsextremen Parolen im Internet angekündigt. Die Tat selbst selbst streamte er mit einer Helmkamera ins Netz.  Der Mann war nach dem Massaker festgenommen worden und allen bisherigen
Erkenntnissen nach als Einzeltäter vorgegangen. 

Ermittler durchsuchen Wohnungen

Im Zuge der Ermittlungen durchsuchten Anti-Terror-Einheiten der
australischen Polizei am Montagmorgen zwei Wohnungen an der Ostküste des
Landes. Wie die Polizei mitteilte, erfolgten die Durchsuchungen in den Orten
Sandy Beach und Lawrence im australischen Bundesstaat New South Wales
nahe der Ortschaft Grafton, aus welcher der mutmaßliche Attentäter
Brenton Tarrant stammt.

“Vorrangiges Ziel des Vorgehens ist es, formell
Material zu erhalten, das der neuseeländischen Polizei in den laufenden
Ermittlungen helfen kann”, erklärte die australische Polizei. Tarrants
Familie unterstütze die Polizei weiter bei den Ermittlungen.

Täter will sich selbst vor Gericht verteidigen

Dem Täter droht lebenslange Haft wegen vielfachen Mordes. Er will sich nach Angaben seines bisherigen Pflichtverteidigers Richard Peters selbst vor Gericht verteidigen. Peters äußerte in der Zeitung New Zealand Herald die Vermutung, dass der Rechtsextremist einen Prozess
als Plattform nutzen könnte, um “seine ziemlich extremen Ansichten” vor
den Augen der Weltöffentlichkeit zur Schau zu stellen.

Tarrant habe auf ihn den Eindruck gemacht, bei klarem Verstand
und psychisch stabil zu sein, sagte Peters. Außerdem habe er weder Reue
noch Mitleid erkennen lassen. Nachdem er Tarrant am Samstag vor Gericht
vertreten hatte, habe ihn sein Mandant dann von seiner Aufgabe als
Pflichtverteidiger entbunden.

Kabinett bespricht schärfere Waffengesetze

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hatte nach dem Angriff von einem Terroranschlag gesprochen und will die Waffengesetze verschärfen. Eine Option sei es, den privaten Besitz von halbautomatischen Gewehren zu verbieten. Derartige Gewehre wurden bei der Attacke am Freitag genutzt.

Am Montag will Ardern Details zur Waffengesetzverschärfung mit ihrem Kabinett besprechen. Der Täter hatte Ardern vor dem Angriff seine rechtsextreme Kampfschrift per E-Mail geschickt.

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