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Bonn : Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Polizisten ein

Die Bonner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen vier Polizisten wegen des Vorgehens gegen einen israelisch-amerikanischen Professor eingestellt. Die Aktionen der Beamten seien “nach Polizeirecht gerechtfertigte Maßnahmen” gewesen, sagte Staatsanwalt Sebastian Buß. Eingestellt wurden auch Ermittlungen gegen den Professor wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Der in den USA lehrende Hochschullehrer Jitzchak Jochanan Melamed war im vergangenen Juli während eines Bonn-Besuchs im Hofgarten von einem Deutschen mit palästinensischen Wurzeln attackiert worden. Die alarmierten Polizisten hielten Melamed irrtümlich für den Angreifer und überwältigten ihn. Da er sich gewehrt habe, habe man ihn am Boden fixiert, teilte die Polizei mit. Außerdem sei er zweimal ins Gesicht geschlagen worden. 

Melamed selbst sagte nach dem Vorfall, er sei “Dutzende Male” geschlagen worden. Außerdem versicherte er: “Ich war nicht zu 100, sondern zu 500 Prozent passiv.” Nachdem die Polizisten ihren Irrtum bemerkt hätten, hätten sie versucht, ihn von einer Beschwerde über ihr Vorgehen abzubringen. Gegen die vier beteiligten Polizisten wurden daraufhin Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung und der versuchten Strafvereitelung im Amt eingeleitet.

Staatsanwalt Buß sagte nun, der Tatverdacht habe sich nicht bestätigt. Es sei natürlich sehr bedauerlich, dass die Polizisten das Opfer für den Täter gehalten hätten. Da sich der Professor aber vehement gewehrt habe, seien die Fixierung und die “Blendschläge” – die keine wirklich harten Schläge gewesen seien – gerechtfertigt gewesen. Gegen den Mann, der den Besucher aus den USA angegriffen hatte, wird weiter ermittelt.

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