/“Rocca verändert die Welt”: “Wie von einem anderen Stern”

“Rocca verändert die Welt”: “Wie von einem anderen Stern”

DIE ZEIT:
Luna, du bist die Hauptdarstellerin in dem Kinofilm
Rocca verändert die Welt.
Rocca ist ein besonderes Mädchen. Beschreib sie mal!

Luna Maxeiner:
Rocca ist unter Wissenschaftlern aufgewachsen, weil ihr Papa Astronaut ist. Und sie verhält
sich selbst wie jemand von einem anderen Stern: Sie ist sehr offen und sagt immer, was sie
denkt. Ein bisschen frech ist sie auch, weil sie zum Beispiel den Schuldirektor duzt. Und
sie macht immer, was sie will, auch verrückte Dinge.

ZEIT:
Sie kommt zum Beispiel am ersten Schultag in einem alten Brautkleid. Ein freches Mädchen in
lustigen Kleidern, das erinnert sehr an Pippi Langstrumpf

Luna:
… stimmt, die beiden sind sich ähnlich. Wenn Rocca und Pippi sich begegnen würden, wären
sie ein sehr gutes Team.

ZEIT:
Wie Pippi lebt Rocca allein. Glaubst du, Kinder könnten das hinkriegen?

Luna:
Ich hab meine Eltern und Geschwister gern um mich. Ganz allein zu wohnen, fänd ich
vielleicht zwei Tage lang cool, dann wäre es einsam. Was zu essen würde ich mir aber schon
kochen können: Spaghetti und Kartoffeln mit Spinat. Oder ich würde Pizza bestellen.

ZEIT:
Besonders an Rocca ist, dass sie keine Angst hat. In einer Szene droht ihr Ärger mit dem
Direktor, und das ist ihr egal. Es würde nichts ändern, wenn sie Angst hätte, sagt sie.

Luna:
Damit hat sie doch recht. Bei manchen Sachen ist Angst was Gutes, dann beschützt sie einen,
damit man nichts Gefährliches macht. Von einem Hochhaus springen zum Beispiel. Aber oft ist
Angst Quatsch.

ZEIT:
Roccas Nachbarskinder im Film können sie nicht so gut verstehen wie du.

Luna:
Weil die beiden ständig Angst haben. Ihre Mutter ist sehr ängstlich und streng. Dadurch
sind auch die Kinder verunsichert. Denen steht die Angst irgendwie im Weg. Ich bin da
anders. Wenn wir im Freizeitpark sind und Achterbahn mit Looping fahren, freu ich mich.
Adrenalin find ich toll.

ZEIT:
Springst du vom Dreier?

Luna:
Ja.

ZEIT:
Vom Fünfer?

Luna:
Ja.

ZEIT:
Vom Zehner?

Luna:
Hab ich noch nie gemacht.

ZEIT:
Rocca landet sogar ein Flugzeug. Würdest du dich das auch trauen?

Luna:
Ich hab für den Film ungefähr gelernt, wie man das macht. Wenn ich in so einer Situation
wäre, würde ich es probieren. Klar, da sind tausend Knöpfe, aber man kann ja nichts
schlimmer machen. Außer man landet falsch rum oder so. Aber das ist immer noch besser, als
einfach abzustürzen.

ZEIT:
Der Film heißt
Rocca verändert die Welt,
weil das Mädchen Obdachlosen hilft und
sich gegen Mobbing einsetzt. Was würdest du in der Welt gern verändern?

Luna:
Ich würde mich auch dafür einsetzen, dass nicht mehr so viel gemobbt wird. Bei uns kommen
zum Beispiel Leute an die Schule, die das als Kind erlebt haben und erzählen, wie man sich
da fühlt und wie man sich wehren kann. So etwas sollte es an allen Schulen geben.

ZEIT:
Was hilft denn, wenn man gemobbt wird?

Luna:
Dass jemand zu einem hält. Neulich wurde meine Freundin ausgegrenzt, da hab ich mich an
ihre Seite gestellt. Wir waren zu zweit, und schon hat sich die Situation gelöst.

ZEIT:
Hat dich das Mut gekostet?

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