/Ki-Strategie: Angela Merkel fordert EU-Strategie zu Künstlicher Intelligenz

Ki-Strategie: Angela Merkel fordert EU-Strategie zu Künstlicher Intelligenz

Bundeskanzlerin Angela Merkel
will beim EU-Gipfel in der kommenden Woche auf eine stärkere
Zusammenarbeit bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz
(KI) dringen. Über eine nationale KI-Strategie hinaus müsse es eine Vernetzung mit Frankreich geben, sagte die Kanzlerin auf der Internationalen Handwerksmesse in München. “Und wir brauchen
eine europäische Strategie.”

Merkel verwies zudem auf ihre frühere Ankündigung, bei dem
Treffen mit den Staats- und Regierungschefs auch über die
Unterstützung der Industrie zu sprechen. Merkel hatte mit dem
französischen Präsidenten Emmanuel Macron verabredet, das Thema
Industriepolitik auf die Agenda des EU-Gipfels am 21. und 22.
März in Brüssel zu setzen.

Merkel trifft sich mit Wirtschaftsvertretern

Vor Merkels
Äußerungen hatte sich der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
für mehr Engagement in der deutschen KI-Forschung eingesetzt. “Unsere
Investition muss in die Künstliche-Intelligenz-Forschung
für industrielle Anwendungen gehen”, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf im Deutschlandfunk vor einem Treffen von Spitzenverbänden der
deutschen Wirtschaft mit der Bundeskanzlerin am Freitag.

Damit
man mit Wirtschaftsmächten wie China konkurrieren könnte, müsse man
nun Prioritäten setzen. Es sei nicht sinnvoll, auf Gebieten zu
konkurrieren, in denen andere Länder bereits besser seien. Stattdessen
müsse sich die Forschung auf Gebiete konzentrieren, in denen Deutschland
stark sei. “Das sind Industriedaten, das
sind Plattformen für Industriedaten”, sagte Kempf. Hier sollen Daten
ausgetauscht
werden und künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. 

Keine zusätzlichen Finanzmittel für KI-Forschung

Die
Aussichten auf eine staatliche Unterstützung zur Erforschung und Anwendung von künstlicher Intelligenz dürften schlecht sein.
Einem Bericht des Handelsblatts zufolge will Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) dafür keine zusätzlichen Mittel bereitstellen. 

Konkret soll es im neuen Finanzplan bis 2023
insgesamt nur 500 Millionen Euro zusätzlich für die KI-Strategie geben.
Diese Summe war bereits mit dem Haushalt 2019 beschlossen worden. Darüber
hinaus würden keine zusätzlichen Mittel bereitgestellt, heißt es in dem Bericht.

KI
gilt als Zukunftstechnik für die gesamte Wirtschaft. Damit
Deutschland hier aufholt, hatte die Bundesregierung im November eine
Strategie präsentiert
: Bis 2025 sollen drei Milliarden Euro zusätzlich
in die Erforschung und Anwendung von KI fließen. 

Nun
sollen die Vorhaben der Ministerien für Forschung, Wirtschaft und
Arbeit dem Bericht zufolge durch Umschichtungen in deren Etats
finanziert werden. Mit anderen Worten: Die drei Ministerien müssen an
anderer Stelle kürzen, um die KI-Strategie zu finanzieren.

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