EU-Parlamentspräsident
Antonio Tajani hat sich positiv über den ehemaligen faschistischen
Diktator Italiens, Benito Mussolini, geäußert und damit Empörung
hervorgerufen. Mussolini
habe vor der Einführung der Rassengesetze und vor der
Kriegserklärung “an die ganze Welt” auch “einige positive
Dinge getan”, sagte Tajani in einem Interview mit Radio24.
“Ich
bin kein Faschist, ich war nie ein Faschist. Aber wenn wir ehrlich
sein wollen, hat er Straßen, Brücken, Gebäude, Sportanlagen
gebaut”, sagte Tajani, der zur konservativen Partei Forza Italia
von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi gehört. “Wenn man ein
historisches Urteil fällt, muss man objektiv sein”, sagte
der Parlamentspräsident im Radio.
Der
Chef der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Udo Bullmann, verlangte
von Tajani “umgehend eine Erklärung”. “Unglaubliche Zitate von
Tajani über Mussolini: Wie kann der Präsident des Europäischen
Parlaments den Charakter des Faschismus so verleugnen?”, twitterte
der SPD-Politiker.
Unglaubliche Zitate von Tajani über #Mussolini: Wie kann der Präsident des Europäischen Parlaments den Charakter des Faschismus so verleugnen? Wir fordern umgehend eine Erklärung.
— Udo Bullmann (@UdoBullmann) 13. März 2019
Später schrieb Tajani,
seine Aussagen seien manipuliert worden. “Ich bin entsetzt über
die Manipulation meiner Äußerungen zum Faschismus. Ich bin immer
ein überzeugter Antifaschist gewesen, ich erlaube niemandem, etwas
anderes zu behaupten. Die faschistische Diktatur, Rassengesetze und
Opfer sind das dunkelste Kapitel in der IT/EU-Geschichte”,
twitterte
er.
Ich bin entsetzt über die Manipulation meiner Äußerungen zum Faschismus. Ich bin immer ein überzeugter Antifaschist gewesen, ich erlaube niemandem, etwas anderes zu behaupten. Die faschistische Diktatur, Rassengesetze und Opfer sind das dunkelste Kapitel in der IT/EU Geschichte.
— Antonio Tajani (@EP_President) 13. März 2019
Mussolini
war von 1922 bis 1943 in
Italien an
der Macht. 1940 trat
das Land an
der Seite von Hitlerdeutschland in den Zweiten Weltkrieg ein. 1945
wurde Mussolini schließlich von einer Partisanengruppe ermordet. Kritiker
werfen Italien seit langem vor, den Faschismus nicht richtig aufzuarbeiten.
Im ganzen Land kann man bis
heute
Mussolini-Memorabilia kaufen. Und Berlusconi sagte 2013 am
Holocaust-Gedenktag, dass Mussolini viele Dinge gut gemacht habe.
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