Der
FC Bayern München hat das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC
Liverpool 1:3 verloren und ist damit aus der Champions League
ausgeschieden. Vor
70.000 Zuschauern schlugen sich die Münchner am Mittwochabend
selbst. Nach einem schweren Patzer von Manuel Neuer in dessen 100.
Champions
League-Spiel
brachte Sadio Mané den Vorjahresfinalisten in Führung (25.).
Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk (69.) und erneut Mané (84.)
besiegelten mit ihren Kopfballtreffern schließlich
die Niederlage der Bayern.

Ein
Eigentor des früheren Schalkers Joel Matip (39. Minute) hielt den
Bundesliga-Spitzenreiter zwischenzeitlich im Rennen um das achte
Viertelfinale in Serie. Drei Wochen nach dem viel gelobten 0:0 in
Liverpool
ging die Taktik von Bayern-Trainer Niko Kovač nicht auf. Viel zu
selten setzte seine
Mannschaft
offensiv Akzente. Nach dem vorherigen Ausscheiden von Schalke und Dortmund findet das
Viertelfinale der Champions League damit erstmals seit 2006 ohne deutsche
Beteiligung statt.

“Wir müssen das Spiel gewinnen, ein
Unentschieden hilft uns nicht weiter”, sagte Kovač vor dem Anpfiff
dem
Sender Sky.
Doch die Bayern hatten nur in den ersten Minuten mehr vom Spiel –
auch
weil sie während einer Behandlung von Liverpool-Kapitän Jordan Henderson ein Paar Minuten in Überzahl spielten. Was eigentlich eine
erhebliche Schwächung für die Gäste hätte darstellen müssen,
erwies sich als Initialzündung. Die Bayern fanden kein Durchkommen
gegen
defensiv starke Liverpooler. Alles
andere als Sicherheit strahlte dann Bayern-Torwart
Neuer
beim Liverpooler Führungstor aus. Er
kam
nach dem Pass auf Mané unnötigerweise aus dem Tor, wurde mit einer
Drehung genarrt und konnte dem Ball
schließlich
nur noch hinterherschauen.

Eine starke Szene hatte Neuer
allerdings in der 34. Minute, als er bei einem Schuss von Andrew Robertson aus spitzem Winkel reaktionsschnell parierte. Etwas
überraschend fiel dann der Ausgleich. Nach einem Zuspiel von Niklas Süle kam Serge Gnabry über die rechte Seite und passte nach innen,
wo der frühere Schalker Matip den Ball vor dem einschussbereiten
Robert Lewandowski ins eigene Tor bugsierte. Trotz zuletzt elf Toren
in zwei Bundesligaspielen fehlte den Bayern ohne die gesperrten
Thomas Müller und Joshua Kimmich und den verletzten Arjen Robben
allerdings
die
Durchschlagskraft. Franck Ribéry, der im Vergleich zum 0:0 vor drei
Wochen neu in die Startelf gerückt war, konnte sich mit seinen bald
36 Jahren nicht wie erhofft in Szene setzen.

Nach
dem Wechsel waren es aber wieder die in Grau spielenden Liverpooler,
die den ersten Akzent setzten. Einen gefährlichen Schuss von Mohamed Salah wehrte Neuer gut ab (50.). Offensiv kam aber weiter insgesamt
zu wenig vom Tabellenführer der Bundesliga. Lewandowski fehlten gute
Anspiele und Durchsetzungskraft gleichermaßen. James Rodríguez
hatte keine Bindung zum Spiel und wurde ausgewechselt. Liverpool
dagegen blieb gefährlich. Einen tückischen Ball von Trent Alexander-Arnold lenkte Neuer noch zur Ecke. Diese trat James Milner
und fand van Dijk, der aus fünf Metern zum 1:2 einköpfte. Die
Münchner blieben zu zaghaft, wagten zu wenig – und Mané versetzte
ihnen mit dem dritten Liverpooler Treffer endgültig das
Aus.