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Digitalisierungsindex: Stadtstaaten sind bei Digitalsierung führend

Berlin ist gefolgt von Hamburg und Bremen laut dem neuen Deutschland-Index am weitesten bei der Digitalisierung. Die Infrastruktur für schnelles Internet ist in der Hauptstadt demnach gut ausgebaut, entsprechend hoch sei die private Internetnutzung, und auch die öffentliche Verwaltung habe für die Berlinerinnen und Berliner mittlerweile viele Onlineangebote. Ganz anders sieht es dem Index zufolge dagegen in Thüringen aus, das bundesweites Schlusslicht bei der Digitalisierung ist. Sachsen dagegen konnte bei der Entwicklung aufholen.

Der Index wird von Forschern und Forscherinnen des Kompetenzzentrums
Öffentliche IT am Fraunhofer-Institut erstellt. Sie untersuchen, wie sich die digitalen Lebensverhältnisse entwickelt haben, und berücksichtigen neben dem Fortschritt des Breitbandausbaus zahlreiche weitere Infrastrukturdaten. Dazu gehört beispielsweise, wie sich die Zahl der Studierenden in dem Fach Informatik entwickelt hat, aber auch, wie viele Kommunen öffentliche WLAN-Hotspots bieten oder welche Behördengänge mittlerweile online möglich sind und wie reibungslos die Zusammenarbeit verschiedener Verwaltungsstellen und -ebenen untereinander klappt.

Dabei stellten sie fest:
Gewerbeanmeldungen sind inzwischen in 37 Prozent der Städte und Gemeinden online möglich, aber nur bei jeder zehnten Kommune kann man online einen Bauantrag stellen. Am besten funktioniert die digitale Verwaltung der Untersuchung zufolge in Hamburg, Berlin kommt auf Platz zwei, danach folgen Nordrhein-Westfalen und Bremen.
Den letzten Platz belegt Sachsen-Anhalt.

Aber auch IT-Fachkräfte spielen bei der Digitalisierung eine wichtige Rolle. Einer Erhebung der
Bundesagentur für Arbeit vom Juni 2018 zufolge sind die Arbeitgeber in Hessen am erfolgreichsten, wenn es darum geht, freie Stellen in der IT-Branche zu besetzen. Auch Hamburg und Berlin haben es hier leichter, weil sie als Großstädte für viele Fachkräfte attraktiv sind.

Social-Media-Nutzung sinkt

Auch öffentliche WLAN-Hotspots gibt es vor allem in den Stadtstaaten. In Schleswig-Holstein dagegen meldete keine einzige angefragte Kommune freies WLAN. Für Thüringen
ermittelten die Forscher einen durchschnittlichen Anteil von fünf
Prozent aller Kommunen, die freies WLAN anbieten. Relativ niedrig ist die Zahl der öffentlichen Hotspots auch im Saarland, in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und
Mecklenburg-Vorpommern. Ein überdurchschnittliches Angebot für
kostenloses Surfen im öffentlichen Raum haben dagegen Nordrhein-Westfalen,
Hessen und Bayern.

Und noch etwas stellten die Forscherinnen fest: Die
Begeisterung für soziale Medien ist in Deutschland nicht mehr
ungebrochen. Ihren Angaben zufolge stieg der Anteil der Menschen, die
Twitter, Facebook, Instagram und Ähnliches nutzen, zwischen 2015 und 2017 nur
im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Hamburg noch geringfügig an. In
allen anderen Bundesländern sank der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer im gleichen
Zeitraum, teilweise um bis zu 18 Prozent.

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