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Bankenfusion: Eine Chance für die DeuComm

Es wird langsam ernst:
Seit Wochen wird über eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank
spekuliert, nun werden mit Unterstützung aus Berlin offenbar auf oberster Ebene die Chancen eines solchen
Zusammenschlusses ausgelotet. Er findet in
Deutschland sehr wenig Zuspruch. In der Regel bringen die Gegner einer Fusion
drei Argumente.

1. Zwei Lahme zusammen
ergeben noch keinen Sprinter.

2. Es gibt schon genug
große Banken auf der Welt, Deutschland braucht keine eigene.

3. Der Staat ist nicht der
bessere Banker.

Wie stichhaltig sind
diese Einwände?

Zum ersten Punkt:
Natürlich wird eine Fusion der beiden angeschlagenen Häuser für sich genommen
weder die Deutsche Bank noch die Commerzbank profitabel machen. Aber darum geht
es auch nicht. Ganz offenbar tun sich die beiden Institute schwer, allein über
die Runden zu kommen. Das hat vor allem bei der Deutschen Bank sehr viel mit
Altlasten in den Bilanzen zu tun, ein Überbleibsel des gescheiterten
Expansionsdrangs früherer Jahre.

Kleiner als die Summe der Teile

Eine Fusion ergibt
natürlich nur Sinn, wenn sie mit einer Veränderung einhergeht, und zwar in der
Bank selbst, aber auch in ihrem Umfeld. Konkret: Die innovativen und
profitablen Geschäftsbereiche würden zusammengelegt und gestärkt, der Rest
würde allmählich abgewickelt werden. Deshalb führt es auch in die Irre, einfach
die Bilanzsumme von Deutscher Bank und Commerzbank zu addieren und dann zu
argumentieren, die so entstehende Bank sei viel zu groß und eine Gefahr für die
finanzielle Stabilität des Landes. Wenn es zu der Fusion kommt, dann würden
Filialen geschlossen, Geschäftsfelder abgestoßen werden. Die neue Bank wäre
erheblich kleiner als die Summe ihrer Teile.

Und noch etwas würde
sich verändern: Durch die Zusammenlegung der beiden Kundenstämme in Deutschland
würde das neue Institut eine kritische Größe im inländischen
Privatkundengeschäft erreichen. Der deutsche Bankenmarkt zeichnet sich dadurch
aus, dass der Wettbewerb durch die zahlreichen Sparkassen und Volksbanken sehr
hoch ist. Das ist gut für die Kunden, führt aber auch dazu, dass es sehr schwer
ist, auf dem Heimatmarkt genug Geld zu verdienen.

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