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Rosenkohl-Süßkartoffel-Bowl: Heavy Bowling

Ob
Großbritannien sein Schüsseltrauma überwunden hat? Als Meghan Markle und Prinz Harry einen Teil ihres Hochzeitsessens daraus servieren ließen, waren so einige
Hüter der Etikette indigniert. “Nur Hunde essen aus Schüsseln”, spottete etwa
William Hanson, Kolumnist für royale Themen auf Dailymail Online.

Mit
dieser Meinung steht Hanson recht einsam da. Derzeit wandert so ziemlich alles
in Bowls
, von Suppen – was noch am meisten Sinn ergibt – über Açai-Müslis und
Smoothies bis hin zum hawaiianischen Nationalgericht, der Poké-Bowl. Bei
Hannah-Lena Arnet auch Linsen mit Spätzle. Die 31-Jährige ist im Schwarzwald
aufgewachsen, mit dem schwäbischen Nationalgericht, den handgeschabten Spätzle
ihrer Mutter und dem Steinpilzrisotto ihres Vaters, dessen Geheimzutat sie
gerne weitergibt: “Wenn man am Ende ein wenig geschlagene Sahne unterhebt, wird
es extra sämig.” Heute lebt sie als Personalreferentin in Stuttgart.

Der
Name ihres Blogs Schokoladenpfeffer verweist auf eine
Zutat, der sie verfallen ist und nein, es ist nicht die Schokolade.
Selbstverständlich serviert sie ihr Sonntagsessen nicht auf flachen Tellern.
“Ich liebe es, aus Schüsseln zu essen”, erklärt die Bloggerin. Für ihr
Hauptgericht wählt sie Gemüsesorten, die noch einmal an den zurückliegenden Winter
erinnern. Bald ist Frühling, dann geben wir anderen Dingen den Vorzug vor Grün-
und Rosenkohl. Arnet ergänzt: “Das Schöne an Bowls ist, dass sie sich je nach
Mahl- oder Tageszeit individuell befüllen lassen.” Bei der
Rosenkohl-Süßkartoffel-Bowl darf es ruhig etwas
mehr sein. Es schaut ja gerade kein britischer Stilexperte zu.

Rosenkohl-Süßkartoffel-Bowl

Zutaten für 2 Personen:

  • 2
    mittelgroße Süßkartoffeln
  • 250
    g Rosenkohl
  • 5–6
    Stängel Grünkohl
  • 50
    g Quinoa
  • 1
    Handvoll Pekannüsse (oder Walnüsse)
  • 1
    EL Granatapfelkerne
  • 1
    EL Kürbiskerne
  • 1
    EL Olivenöl
  • 1
    EL Walnussöl (oder mehr Olivenöl)
  • 1
    EL Mandelmus
  • Saft
    einer halben Zitrone
  • 1
    TL Honig
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

Süßkartoffeln schälen, achteln und halbieren. Rosenkohl putzen und
halbieren. Vom Grünkohl die unteren dicken Stängel entfernen, den Rest in fünf
bis zehn Zentimeter große Stücke schneiden. Rosenkohl und Süßkartoffeln auf ein
mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit etwas Olivenöl beträufeln, salzen
und pfeffern und bei 200 Grad etwa 20 Minuten im Ofen rösten. Nach der Hälfte
der Zeit Grünkohl zugeben.

In der Zwischenzeit Quinoa nach Packungsanweisung garen. Pekannüsse
in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Granatapfelkerne vom Gehäuse entfernen.

Für das Dressing Olivenöl, Walnussöl, Mandelmus und Zitronensaft
gut verrühren. Honig unterrühren und etwas salzen und pfeffern.

Gemüse in Schüsseln geben, Kürbiskerne, Granatapfelkerne und Nüsse vorsichtig
daruntermischen, das Dressing darüber geben und warm servieren.

Das Kokos-Früchte-Granola hält sich in einem gut schließenden Behältnis einen Monat. Also theoretisch!
© Schokoladenpfeffer

 Lange bevor Bowls zum Trend wurden, standen sie schon auf den
meisten Frühstückstischen. Bei Arnet gibt es keine Fertig-Cerealien aus der
Pappschachtel, die meist ziemliche Zuckerbomben sind, sondern ein
selbst gemachtes Kokos-Früchte-Granola.

Grandiose Kombi: Die Fenchel-Bohnen-Ziegenkäse-Bowl wird mit Brombeeren getoppt.
© Schokoladenpfeffer

Oft ist Bowl ja nur eine Umschreibung für “viele Lieblingszutaten
auf kleinstem Raum”. So jedenfalls verhält es sich bei dieser
Fenchel-Bohnen-Ziegenkäse-Bowl.

Mit Lachs und Ei wird auch die Kräutersuppe zur Bowl – irgendwie.
© Schokoladenpfeffer

Der Frühling wird grün: Diese Suppe lockt mit Petersilie,
Schnittlauch, Dill und Blattspinat. Wer wie Arnet Flexitarierin ist und nicht
gerade fastet, verfeinert das Gericht noch mit Räucherlachs.

Den Reisnudelsalat mit mariniertem Tofu kann man schon fast als Bowl-Klassiker bezeichnen.

Beinahe schon sommerlich-leicht wird es mit diesem Reisnudelsalat
mit mariniertem Tofu
. Schließlich sind
Bowls weder deutsch noch britisch, sondern international – und in Asien immer
schon höchst beliebt.

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