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Kirche: Laien fordern Bischöfe zu Aufarbeitung auf

Kurz vor dem Frühjahrstreffen der Deutschen Bischofskonferenz
haben Vertreter katholischer Laienverbände von den Bischöfen
strukturelle Reformen verlangt. “Wir wollen endlich Taten sehen”, sagte
die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands,
Mechthild Heil. Die Bischofskonferenz
müsse auf die Missbrauchsskandale reagieren und einen Plan vorlegen, wie sie aufgearbeitet werden sollen. Auch die Machtstrukturen
müssten überprüft werden, sagte Heil. Die Kirche müsse endlich geschlechtergerecht
werden.

Die Geduld der Gläubigen ist am Ende

Die kritische Kirchenvolksbewegung “Wir sind Kirche”
forderte ebenfalls ein rasches, entschiedenes, konkretes und möglichst
gemeinsames Handeln aller deutschen Bischöfe. Der Reformstau sei
unendlich groß, beklagte “Wir-sind-Kirche”-Sprecher Christian Weisner.
Die Geduld der Gläubigen sei längst am Ende.

Von Montag bis
Donnerstag beraten im niedersächsischen Lingen an der Ems die Bischöfe
der 27 deutschen katholischen Bistümer unter anderem über Konsequenzen
aus den Missbrauchsskandalen und über die Frage, inwiefern Frauen in der
katholischen Kirche verstärkt in Leitungspositionen kommen können.

Die deutschen Bischöfe sind zwar einig darüber, dass die Kirche durch die Missbrauchsfälle schwere Schuld auf sich geladen hat und dass die
Täter konsequent verfolgt werden und den Opfern geholfen werden muss.
Bei der Frage, ob sich die Kirche als Konsequenz auch strukturell ändern
müsse, besteht aber keine Einigkeit zwischen konservativen und
veränderungswilligen Geistlichen.

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