/Unterhalt: Giffey will Väter nach einer Trennung besserstellen

Unterhalt: Giffey will Väter nach einer Trennung besserstellen

Familienministerin Franziska Giffey
(SPD) will sich für eine Besserstellung von Vätern nach einer Trennung einsetzen. Es könne nicht sein, “dass der Vater weiterhin den vollen Unterhalt zahlen muss,
auch wenn das Kind viel Zeit bei ihm verbringt und sogar ein eigenes
Zimmer bei ihm hat”, sagte Giffey der Neuen Osnabrücker Zeitung. “Wir müssen das Recht hier der gesellschaftlichen Realität anpassen.”

Aus
ihrer Sicht sei es gut, dass nach Trennungen immer mehr
Väter weiter die Erziehungsverantwortung tragen wollen. “Wir brauchen
deshalb sowohl eine Reform des Sorge- und Umgangsrechts als auch
Änderungen im Unterhaltsrecht, die möglichst viel Flexibilität für
verschiedene Betreuungsmodelle lassen.” Der Staat könne dafür aber keine
allgemeinverbindliche Lösung vorschreiben. Sie sprach sich insbesondere
gegen Forderungen der FDP nach einem so genannten Wechselmodell für
Trennungskinder aus, wonach das Kind eine Woche bei der Mutter und eine
Woche beim Vater verbringen soll.

Giffey will noch 2019 Elterngeldreform vorschlagen

Die
Familienministerin kündigte auch eine Reform des Elterngeldes an, damit
Väter mehr Zeit mit ihren Babys verbringen können: Zwar sei der Anteil
der Männer, die sich zu Hause um ihre Neugeborenen kümmern, seit
Einführung des Elterngeldes vor zwölf Jahren von drei auf heute über 35
Prozent gestiegen. Aber “das Rad dreht sich weiter, und mit ihm die
Wünsche und Erwartungen von Eltern”, sagte Giffey.

Ihr
Ministerium arbeite an einer Novelle, “um das Elterngeld noch besser
auf die Lebenssituation beider Partner abzustimmen und gerade auch die
Möglichkeiten für Väter zu verbessern, sich ihrem Kind zu widmen und
partnerschaftliches Erziehen zu ermöglichen”. Sie will ihren Vorschlag
demnach noch in diesem Jahr vorlegen.

Hits: 3