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Nigeria: Angriffe auf Wahleinrichtungen bei Gouverneurswahlen

Bei den Gouverneurswahlen in Nigeria haben Gewalttäter 75 Wahleinrichtungen angegriffen. Lokale Vertreter bestätigten der Nachrichtenagentur AP, dass in den Bundesstaaten Benue und Ebonyi Gebäude in Brand gesetzt wurden. Im Staat Benue hätten Bewaffnete in die Luft gefeuert und anschließend
ein Schulgebäude niedergebrannt, das als Wahllokal gedient habe, sagte demnach eine Beamtin vor Ort. Das Wahlmaterial für die gesamte Region
sei zerstört worden. In Ebonyi wurden nach Angaben des Zentrums für
Demokratie und Entwicklung – einer lokalen Gruppe von Wahlbeobachtern – drei Lager mit Wahlmaterial in Brand gesteckt.

Bei der Wahl stimmten die Nigerianer über ihre Regionalparlamente und in 29 von
36 Staaten über ihre Gouverneure ab. Ergebnisse sind noch nicht bekannt.

Die Organisation Situation Room, ein Zusammenschluss
zivilgesellschaftlicher Gruppen, hatte zuvor vor
einer neuen “Eskalation der Gewalt zwischen und innerhalb politischer
Parteien und ihrer Unterstützer” gewarnt. Sie befürchtete zudem, dass in einigen
Bundesstaaten die Sicherheitskräfte einseitig Partei für Kandidaten
ergreifen könnten und sprach von einer “einschüchternden Präsenz” der
Sicherheitskräfte.

Ende Februar war bei der Präsidentenwahl Amtsinhaber Muhammadu Buhari von der Partei All Progressive Congress (APC) für eine zweite
Amtszeit wiedergewählt worden. Begleitet wurde die Wahl von gewaltsamen Zwischenfällen mit
mindestens 53 Toten. Wahlbeobachter kritisierten zudem, dass Stimmen
gekauft, Wähler eingeschüchtert und Wahlurnen zerstört worden seien. Die
Opposition sprach von Wahlbetrug und will das Ergebnis
anfechten.

Das
ölreiche Nigeria ist Afrikas größte Volkswirtschaft, die Mehrheit
der Bevölkerung lebt allerdings in großer Armut. Die
durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 53 Jahre.

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