/Solange Knowles: Verträumt und hellwach

Solange Knowles: Verträumt und hellwach

Das neue, sensationelle, einzigartige Album von Solange Knowles spendet Kraft für den weiteren Kampf gegen die Welt.

7. März 2019, 7:49 UhrEditiert am 7. März 2019, 7:49 Uhr

Solange Knowles: Musikalisch weitaus interessanter als ihre Schwester Beyoncé: Solange Knowles

Musikalisch weitaus interessanter als ihre Schwester Beyoncé: Solange Knowles
© Columbia

Ich sah Dinge, die ich mir vorgestellt hatte, singt Solange Knowles mit
zarter, leicht zitternder Stimme, die wie aus einem Wachtraum heranzuschweben scheint,
“I
saw things I imagined”,

darunter wiederholt sich eine dunkle Pianofigur, und ein
prähistorischer Synthesizer tutet und piept wie ein Satellit, der aus dem Orbit Signale zur
Erde sendet oder auch in die andere Richtung, weit hinaus in das All.
“I saw things I
imagined”,

ein ganzes Lied lang wiederholt Solange Knowles diese Zeile, und manche
Silben hat sie am Mischpult hinterher so beschnitten, dass man glaubt, einer stotternden CD
zuzuhören. Man denkt an erfüllte Zukunftsvisionen, aber auch an niemals verwirklichte Utopien
von einst, und während der Gesang in immer höheren Registern entschwebt, verdichten sich
Fender-Rhodes-Piano und Synthesizer zu einem Duett wie aus einem psychedelischen Jazz-Stück
aus den Siebzigerjahren.

Hits: 18

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