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Jüdisches Museum: Gericht spricht Attentäter von Brüssel schuldig

Die Tat gilt als erster IS-Anschlag in Europa: Der Franzose Mehdi Nemmouche wurde schuldig gesprochen, 2014 vier Menschen im Jüdischen Museum Brüssel getötet zu haben.

7. März 2019, 21:01 UhrAktualisiert am 7. März 2019, 21:01 Uhr

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Eine Zeichnung des Gerichtssaals in Brüssel
© Igor Preys/AFP/Getty Images

Im Prozess um den Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel gibt es eine Entscheidung: Der Angeklagte Mehdi Nemmouche wurde schuldig gesprochen, 2014 in dem Museum vier Menschen getötet zu haben. Ein weiterer Angeklagter wurde wegen Beihilfe schuldig gesprochen. Möglicherweise muss er lebenslang ins Gefängnis.

Der französische Täter hatte demnach am 24. Mai des Jahres zwei Israelis und eine Französin erschossen. Ein Belgier wurde bei dem Anschlag schwer verletzt und starb daran später. Polizisten hatten den 33-jährigen Nemmouche sechs Tage nach dem Anschlag in Marseille festgenommen. Er hatte die Tatwaffen dabei und sich in einem Video zu der Tat bekannt. Im Ganzen sammelte die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben 23
Beweisstücke gegen Nemmouche, darunter eine Jacke mit Schmauchspuren.

Nemmouches Anwälte bauten ihre Verteidigungsstrategie auf der These auf, dass ihrem Mandanten eine “Falle” gestellt worden sei. Demnach soll Nemmouche von iranischen oder libanesischen Geheimdienstagenten in “eine gezielte Hinrichtung von Mossad-Agenten” hineingezogen worden sein. Die Ermittler sehen dafür jedoch keinerlei Belege. Die Tat gilt als erster Anschlag mit Bezug zur Terrormiliz “Islamischer Staat” auf europäischem Boden.

Vor dem Anschlag in Brüssel soll er in Syrien an der Seite islamistischer Extremisten gekämpft haben. In Frankreich steht der Nemmouche im Zusammenhang mit der mehr als zehn Monate dauernden Entführung von vier französischen Journalisten in Syrien unter Anklage. Zwei davon sagten in dem Verfahren in Brüssel aus, Nemmouche als Gefängniswächter und Folterer des IS identifiziert zu haben.

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