/Privatsphäre: Facebook will künftig stärker auf Verschlüsselung setzen

Privatsphäre: Facebook will künftig stärker auf Verschlüsselung setzen

Nach
der Kritik der letzten Monate hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg
angekündigt, das soziale Netzwerk stärker auf den Schutz der
Privatsphäre
auszurichten. “Ich glaube, dass die Kommunikation
sich in der Zukunft zunehmend auf vertrauliche, verschlüsselte
Dienste verlagern wird, in denen die Menschen sich darauf verlassen
können, dass das, was sie einander mitteilen, sicher bleibt”,
schrieb Zuckerberg
auf seiner Facebook-Seite.

Vor
allem der Datenskandal um das britische Analyseunternehmen Cambridge
Analytica
hat für deutliche Kritik an Facebooks Umgang mit
Nutzerdaten gesorgt. Cambridge Analytica soll die privaten Daten von
mehr als 50 Millionen Facebook-Mitgliedern ohne deren Einverständnis
abgegriffen und damit die Anhänger des damaligen
US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zur Wahl aufgerufen
haben. Anhängerinnen von Trumps Gegnerin Hillary Clinton wurden hingegen
dazu gebracht, ihre Stimme nicht abzugeben. Facebook wusste seit Ende
2016 davon, begnügte sich aber mit der Zusicherung, dass die Daten
vernichtet worden seien, und informierte die Nutzer nicht.

“Ich
verstehe, dass viele Leute nicht glauben, dass Facebook eine solche
auf Privatsphäre fokussierte Plattform aufbauen würde oder wollte”,
räumte Zuckerberg nun
ein.
Die Ankündigung bedeutet tatsächlich ein kategorisches Umdenken im
Vergleich zu Zuckerbergs Einstellung in den frühen Jahren von
Facebook. Damals hatte er noch erklärt, der Trend gehe dazu, dass
Menschen immer mehr über sich öffentlich machen. Facebook war
wiederholt in Konflikte mit Datenschützern und Aufsichtsbehörden
geraten, als der Konzern die Grenzen die
Privatsphäre seiner Nutzer lockern wollte.

Zuckerberg
kündigte
an,
dass
mehr
Facebook-Angebote
eine Komplettverschlüsselung nach dem Vorbild von WhatsApp bekommen
sollen.
Bei der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung können die Inhalte
einer Unterhaltung nur von Absender und Empfänger eingesehen werden.
Nun
sollen laut Zuckerberg weitere
Dienste wie Videochats, E-Commerce-Angebote und Bezahl-Services mit
dieser Technologie eingeführt werden. Zuckerberg verwies auch auf
die Möglichkeiten, dass der Inhalt nach einer gewissen Zeit
automatisch gelöscht werden könnte. Verschlüsselte Botschaften
würden es dem US-Konzern schwieriger machen, gezielt Werbung zu
schalten.

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