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Pflanzenschutzmittel: Zulassung für Glyphosat bis zum Jahresende verlängert

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat die Zulassung des
Pflanzenschutzmittels Glyphosat bis zum Jahresende verlängert. Dabei
hatte die Bundesregierung angekündigt, künftig auf das umstrittene
Herbizid verzichten zu wollen. So sollen nach dem Willen des Umweltbundesamtes (UBA), das der Zulassung des glyphosathaltigen Mittels zustimmen muss, von 2020
an strengere Auflagen für den Schutz der Artenvielfalt gelten.
Insgesamt wurden 18 Pflanzenschutzmittel befristet bis 31. Dezember
zugelassen, größtenteils sind es Neuzulassungen.

Das von der Firma Bayer produzierte Glyphosat
steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Bayer muss sich deshalb in den USA auch gerade vor Gericht verantworten. Zudem kritisieren
Umweltschützer die negativen Auswirkungen des Totalherbizids für
Insekten – etwa Bienen.

Derzeit gibt es noch Uneinigkeit zwischen Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) und Landwirtschaftsministerin
Julia Klöckner (CDU) über die vom UBA geforderten Auflagen.
Klöckner ist für den Glyphosat-Ausstieg zuständig, Schulze für
den Naturschutz. Bereits im vergangenen Frühjahr hatte Klöckner
Eckpunkte vorgelegt, im November machte Schulze eigene Vorschläge.

Nach dem Willen des UBA sollen ab 2020 Bauern
im Schnitt zehn Prozent ihrer Ackerfläche für den Schutz der
biologischen Vielfalt nutzen müssen, wenn sie Pflanzenschutzmittel
wie Glyphosat anwenden wollen, die die Artenvielfalt nachweislich
schädigen.

Grünen-Agrarexperte Harald Ebner kritisierte
die neue Zulassung. “Soll das jetzt Glyphosat-Einstieg statt
Glyphosat-Ausstieg werden?”, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. “Ganz offensichtlich gibt es nicht
einmal neue Auflagen oder Einschränkungen. Das Ergebnis kann
nur sein: noch mehr Glyphosat – statt endlich weniger”, sagte der
Grünen-Abgeordnete.

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