/“Blauwal der Erinnerung”: Freier Fall in einen Schacht

“Blauwal der Erinnerung”: Freier Fall in einen Schacht

Die ukrainische Autorin Tanja Maljartschuk gewann im vorigen Jahr den Ingeborg-Bachmann-Preis. Ihr erster Roman “Blauwal der Erinnerung” erzählt vom Fortwirken der Traumata des 20. Jahrhunderts.

2. März 2019, 20:18 UhrEditiert am 2. März 2019, 20:18 Uhr

Wenn das Kind das Dorf der Großeltern besuchte, passierte das Auto der
Eltern stets eine merkwürdige Apparatur: eine Konstruktion voller Satellitenschüsseln, aus
denen Antennen in alle Himmelsrichtungen ragten. Was das Kind lange für eine Raumstation zum
Empfangen von Botschaften aus fremden Galaxien hielt, entpuppt sich als sowjetischer
Störsender. Er ist dazu da, damit “sich die aus dem Film herausgeschnittene Zeit nicht als Ton
wieder einschleichen und mit neuer Stimme Gestalt annehmen könne”.

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