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Sergej Skripal: Englische Stadt Salisbury ist offiziell frei von Nowitschok

Zwölf Areale mussten überprüft und gesäubert werden – jetzt ist die britische Stadt Salisbury nach dem Giftanschlag auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia offiziell frei von Nowitschok. Das Militär hat sich mit insgesamt 13.000 Arbeitsstunden daran beteiligt. Etwa 5.000 Proben werteten die Spezialisten aus. Sie brauchten allein mehrere Monate, um das Haus von Sergej Skripal zu dekontaminieren; die Täter sollen das Gift auf eine Türklinke geschmiert haben. Nach einem Bericht des Nachrichtensenders Sky News soll das Gebäude wieder als Wohnhaus dienen – und nicht etwa als Unterkunft für Reisende oder Touristenattraktion.

Militärexperten sprechen von der längsten Aktion dieser Art, die jemals in Großbritannien stattgefunden hat. Schätzungen zufolge waren bis zu 800 Spezialisten im Einsatz. Zu den untersuchten Arealen gehörte unter anderem ein Restaurant, in dem die Skripals am Tag des Anschlags gegessen hatten.

Sergej Skripal saß mit seiner Tochter am 4. März 2018 bewusstlos auf einer Parkbank mitten in der Kleinstadt. Experten wiesen bei ihnen Nowitschok nach, das einst in der Sowjetunion entwickelt worden war. Als Verdächtige gelten bisher zwei Agenten
des russischen Militärgeheimdienstes GRU, außerdem soll es Hinweise auf einen dritten Verdächtigen geben. Aus dem Attentat entwickelte sich eine schwere diplomatische Krise.

Skripal und seine Tochter überlebten und sind inzwischen an einem geheimen Ort. Unklar ist, ob sie unter Spätschäden leiden. Ein Polizist, der als einer der Ersten am Anschlagsort war, musste ebenfalls im Krankenhaus behandelt werden. Im vergangenen Juni kam eine Frau in Salisbury durch das Gift ums Leben. Ihr Partner hatte ein Flakon mit Nowitschok gefunden und die Flüssigkeit für Parfüm gehalten.

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