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Mühlhausen: Stadtrat legt neuen Standort für Bratwurstmuseum fest

Der Mühlhausener Stadtrat hat sich auf einen neuen Ort für das Bratwurstmuseum geeinigt. Ursprünglich war die Eröffnung auf einem ehemaligen KZ-Außenlager vorgesehen.

28. Februar 2019, 23:23 Uhr

Mühlhausen: Eine Holzskulptur unterhalb der Wachsenburg bei Holzhausen in Thüringen weist auf das Deutsche Bratwurstmuseum hin.

Eine Holzskulptur unterhalb der Wachsenburg bei Holzhausen in Thüringen weist auf das Deutsche Bratwurstmuseum hin.
© Martin Schutt/dpa/dpa

Nach der Diskussion um die Errichtung eines neuen Thüringer Bratwurstmuseums auf einem ehemaligen KZ-Außenlager hat der Mühlhausener Stadtrat einen alternativen Standort beschlossen. Die neue Fläche liegt nach Angaben der parteilosen Bürgermeisterin Beate Sill südlich des ursprünglich geplanten Geländes am Rand des Stadtwaldes in Mühlhausen. Die Mitglieder des Stadtrats stimmten in ihrer Sitzung einer Änderung des Flächennutzungsplanes zu. Parallel wurde ein neuer Beschluss zur Bebauung gefasst.

Das 1. Deutsche Bratwurstmuseum existiert seit mehr als einem Jahrzehnt in Holzhausen bei Arnstadt. Es soll unter anderem wegen der hohen Besucherzahlen in ein größeres Gebäude umziehen. Ende Januar war öffentlich geworden, dass der ursprünglich geplante neue Standort auf dem Gelände eines ehemaligen Außenlagers des KZ Buchenwalds liegen sollte. Das hatte für Kritik von mehreren Seiten gesorgt.

Rikola-Gunnar Lüttgenau von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora hatte angesichts der Pläne von einer “mangelnden Sensibilität” und “mangelndem Geschichtsbewusstsein” gesprochen. Auch der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, hatte das Vorhaben als “nicht akzeptabel” bezeichnet.

Nach Angaben von Lüttgenau war das Außenlager des KZ im September 1944 für bis zu 700 polnische und ungarische Jüdinnen geschaffen worden, die im nahen Rüstungsbetrieb arbeiteten. Die Frauen waren demnach aus Auschwitz nach Mühlhausen deportiert worden. Im Februar 1945 sei das Lager aufgelöst und die Insassen auf Todesmärsche geschickt worden.

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