/Kaschmir-Konflikt: Pakistan sieht Mitschuld der USA

Kaschmir-Konflikt: Pakistan sieht Mitschuld der USA

Pakistan hat den USA vorgeworfen, dazu beigetragen zu haben, dass der Konflikt mit Indien eskaliert ist. Der pakistanische Botschafter in den USA, Asad Majeed Khan, sagte, die USA hätten die indischen Luftangriffe vom Dienstag auf Ziele in Pakistan nicht verurteilt. Dies sei als “Unterstützung” Indiens gewertet worden und habe Indien weiter “ermutigt”.

Die USA sollten stattdessen eine Vermittlerrolle im Konflikt zwischen Pakistan und Indien einnehmen. “Vielleicht ist kein anderes Land als die USA besser dazu in der Lage, eine Rolle zu spielen”, sagte Khan.

Der Konflikt zwischen den beiden Ländern war in dieser Woche eskaliert, nachdem Indien am Dienstag erklärt hatte, Luftangriffe auf ein Extremistenlager in Pakistan geflogen zu haben. Nach Darstellung Indiens hatte der Angriff ein Ausbildungslager der islamistischen Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed
getroffen. Diese hatte den Selbstmordanschlag am 14. Februar im
indischen Teil Kaschmirs für sich reklamiert, bei dem 40 indische
Sicherheitskräfte getötet worden waren. 

Pakistan schoss nach dem indischen Luftangriff zurück. Später schossen beide Länder Kampfflugzeuge des jeweils anderen Landes ab. US-Außenminister Mike Pompeo bezeichnete die indischen Luftangriffe als “Anti-Terror-Einsätze” und rief Pakistan dazu auf, mehr gegen “Terrorgruppen” auf seinem Territorium zu unternehmen.

Ähnlich äußerte sich auch Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD). Er rief beide Seiten zudem zur Besonnenheit
auf. “Wir hoffen, dass das nicht zu einer Eskalation führt”, sagte er
während seines Mali-Besuchs in Gao.

Der Konflikt hatte auch zu Störungen im Flugverkehr zwischen der Region und dem Rest der Welt geführt. Weil der Luftraum über Pakistan gesperrt war, stornierte die thailändische Airline Thai Airways alle Flüge von Bangkok nach Europa am späten Mittwochabend und frühen Donnerstagmorgen. Die staatliche indische Fluggesellschaft Air India teilte mit, alle Flüge nach Indien aus Europa und den USA würden über Dubai und Schardschah in den Vereinigten Arabischen Emiraten umgeleitet.

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