/Gipfeltreffen in Hanoi: USA und Nordkorea wollen Verbindungsbüro schaffen

Gipfeltreffen in Hanoi: USA und Nordkorea wollen Verbindungsbüro schaffen

US-Präsident Donald Trump hat die Erwartungen an eine schnelle atomare Abrüstung Nordkoreas gedämpft. “Ich bin in keiner Eile”, sagte Trump beim Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Hanoi. “Geschwindigkeit ist nicht wichtig für mich. Für mich ist wichtig, dass wir das richtige Abkommen kriegen.” Für ihn sei jedoch klar, dass am Ende der Verhandlungen ein Pakt stehen werde, der gut für Nordkorea sei. “Das heißt aber nicht, dass wir das an einem Tag tun, bei einem Treffen”, sagte Trump weiter.

Damit rückte der US-Präsident weiter von seiner anfänglichen Forderung ab, Nordkorea schnell zu denuklearisieren. Er wisse es aber zu schätzen, dass Nordkorea seit mehr als einem Jahr keine Atomwaffen und Raketen mehr getestet habe, sagte er. Trump betonte außerdem seine guten Beziehungen zu Kim und die wirtschaftlichen Aussichten für Nordkorea, wenn es seine Atomwaffen aufgeben und damit aus der Isolation heraustreten sollte.

USA und Nordkorea könnten Koreakrieg offiziell beenden

Kim bestätigte beim Gipfeltreffen seinen Willen zur atomaren Abrüstung. “Wenn ich nicht gewillt wäre, wäre ich jetzt nicht hier”, sagte der nordkoreanische Machthaber in Hanoi. Auf die Frage ob er willens sei, konkrete Schritte dafür zu unternehmen, antwortete er: “Das besprechen wir gerade.” Trump bezeichnete die Gespräche als “sehr gute Diskussionen”.

Acht Monate nach dem ersten, historischen Treffen in Singapur soll der
zweite Gipfel in Hanoi mit der Unterzeichnung einer
gemeinsamen Erklärung zu Ende gehen. Es wird spekuliert, dass der Koreakrieg offiziell für beendet erklärt werden könnte. Trotz des Waffenstillstands von 1953 gilt aus völkerrechtlicher Sicht immer noch der Kriegszustand, eine Friedenserklärung der USA und Nordkoreas wäre deshalb eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme. Experten sehen darin allerdings nur einen ersten, symbolischen Schritt für einen Friedensvertrag – denn daran müssten eigentlich auch Südkorea und China beteiligt werden. Ein Friedensvertrag würde später beispielsweise auch den Abzug von US-Truppen aus Südkorea regeln.

Ein Verbindungsbüro wäre eine “großartige Sache”

Trump und Kim sprachen sich bei ihrem Treffen auch für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen aus. Ein mögliches Verbindungsbüro der USA in Nordkorea sei “begrüßenswert”, sagte Kim. Auch Trump bezeichnete die Idee als “großartige Sache”, die in beide Richtungen geschehen solle. Ein Verbindungsbüro hat nicht den Rang einer Botschaft, würde aber einen Schritt hin zu einer Normalisierung der bilateralen Beziehungen bedeuten.

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