/Wirtschaftspolitik: Wohlstand für alle, bitte

Wirtschaftspolitik: Wohlstand für alle, bitte

Wirtschaftspolitiker sollten vorurteilsfrei auf Basis von soliden Informationen handeln.

25. Februar 2019, 20:23 UhrEditiert am 25. Februar 2019, 20:23 Uhr

Wirtschaftspolitik: Der CDU-Politiker Friedrich Merz gilt als wirtschaftsliberal. Hätte er sich beim CDU-Vorsitz durchsetzen können, hätte er beweisen müssen, dass er nicht nur der Neoliberale ist.

Der CDU-Politiker Friedrich Merz gilt als wirtschaftsliberal. Hätte er sich beim CDU-Vorsitz durchsetzen können, hätte er beweisen müssen, dass er nicht nur der Neoliberale ist.
© Christoph Schmid/dpa

Parteien und Politiker werden immer wieder daran gemessen, wie ihr
Verhältnis zur “Wirtschaft” ist, ob sie wirtschaftsfreundlich sind oder eher nicht. Helmut Schmidt (SPD) gab sich gern als Weltökonom, also als jemand, dessen wirtschaftspolitischer
Horizont über nationale Grenzen hinausreicht. Der langjährige Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP) repräsentierte wie kaum ein anderer den Typ des wirtschaftsnahen, von
der marktwirtschaftlichen Ordnung überzeugten Politikers. Deshalb wurde er von seinen
politischen Gegnern auch “Marktgraf” genannt. Heute würden sie ihn vermutlich als “neoliberal”
geißeln. Gerhard Schröder zeigte sich als “Genosse der Bosse”, vorzugsweise mit Zigarre. Vor
allem wegen der arbeitsmarktpolitischen Reformen der Agenda 2010 wird ihm heute noch
vorgeworfen
, zu wirtschaftsfreundlich gewesen zu sein, zulasten der Interessen der
Arbeitnehmer. Der ehemalige britische Premier David Cameron verkündete in Wahlkampfreden, sein
Land sei
“open for business”,
bevor er es in das Brexit-Schlamassel manövrierte. Als
Friedrich Merz mit Annegret Kramp-Karrenbauer um den CDU-Vorsitz konkurrierte, waren die
Rollen klar verteilt. Friedrich Merz war der Kandidat des Wirtschaftsflügels, Annegret Kramp-Karrenbauer galt als arbeitnehmerfreundlich.

Hits: 40

Leave a reply